
Wie können wir auch in Zukunft als Kirche nahe bei den Menschen sein? Diese Frage stellten sich knapp 40 Teilnehmende bei einem Online-Workshop, zu dem das Dekanat Uffenheim – laut eigener Pressemitteilung – im Rahmen der evangelischen Erwachsenenbildung eingeladen hatte.
Weil das traditionelle Wochenende für Kirchenvorstände auf dem Hesselberg coronabedingt ausfallen musste, setzte Pfarrerin Heidi Wolfsgruber mit dem Vorbereitungsteam auf ein verkürztes Online-Format per Videochat, bei dem Ann-Sophie Markert technisch unterstützte. Begrüßen konnte sie dazu – nach dem geistlichen Impuls von Herman Schuch – auch Renate Kern, die Präsidin der Dekanatssynode aus Bad Windsheim, die sich sehr offen bezüglich einer zukünftig engeren Zusammenarbeit beider Dekanate gezeigt habe.
Prof. Dr. Peter Bubmann, Praktischer Theologe an der Universität Erlangen und Landessynodaler gab in seinem anschaulichen und kurzweiligen Vortrag einen Einblick in die sogenannten zwölf Leitsätze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), berichtet das Dekanat in seinem Pressetext. Das Strategiepapier reagiere auf die aktuelle Situation einer kleiner werdenen Volkskirche, deren finanziellen Ressourcen und auch Mitglieder weniger würden und die vor allem schon bald sehr viel weniger Pfarrer haben werde. Die Leitsätze sollen bis in die Kirchengemeinden hinein als Diskussionsgrundlage für eine Kirche dienen, die darauf reagieren müsse und sich auch verändern werde. Dieser Prozess werde in Zukunft mit mehr Entscheidungsverantwortung vor Ort in den Gemeinden und Dekanaten verbunden sein. Daher sei es wichtig, dass Kirchenvorstände sich dieser Verantwortung bewusst würden und mit Nachbarpfarreien und in der Region nach tragfähigen Lösungen suchten.
Gruppenarbeit und Plenum
In sechs Kleingruppen, sogenannten Breakout-Rooms, diskutierten die Teilnehmenden vier ausgewählte Leitsätze zum Bereich Frömmigkeit, Seelsorge, Kirchenstruktur und Mitarbeit beziehungsweise Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen. Zurück im Plenum stand . Bubmann auch als visionärer Gesprächspartner in der Diskussion zur Verfügung. Seiner Meinung nach sei auch eine kleiner werdende evangelische Volkskirche immer noch eine Gemeinschaft mit viel Potenzial und Reichweite – und dies gelte es mutig und gabenorientiert zu nutzen.
"Kirche soll auch weiterhin offen sein und ihren Pluralismus leben, aber ihr Angebot verdichten. Es brauche in Zukunft nicht mehr Gottesdienste in jeder Kirche, aber Gottesdienstangebote, zu denen Menschen sich aufmachen wollen und sich willkommen fühlen. Zudem sollte eine Kirche, die mehr auf Ehrenamtliche baut, deren Tätigkeit auch honorieren. Weil Kirchenvorstände entscheiden, wohin vorhandene Gelder fließen, seien in diesen Gremien Bildungsprozesse wichtig, die ein selbstkritisches Bewusstsein schärfen", schreibt das Dekanat Uffenheim.
Dekan Uwe Rasp zeigte sich zum Abschluss sehr zufrieden mit der Offenheit der Teilnehmenden für das neue Format sowie über den gelungenen Austausch per Videochat. Auch "nach Corona" böte diese Form des Miteinanders eine Möglichkeit zu schnellerer und weitreichenderer Vernetzung zwischen den Dekanaten, wie bereits jetzt im Bereich der Diakonie und der Erwachsenenbildung.
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