Eine kleine Brücke über die Pleichach beschäftigte ausgiebig den Oberpleichfelder Gemeinderat. Im Zuge der Haushaltsberatungen wollte Bürgermeisterin Martina Rottmann einen Beschluss herbeiführen. "Machen wir in diesem Jahr die Brücke oder nicht?", fragte sie angesichts fortdauernder Diskussionen zu dieser Frage leicht gereizt.
Dass sie so bestimmt eine Entscheidung forderte, liegt an der Tatsache, dass die Brücke am Ortsrand Richtung Unterpleichfeld immer wieder als Thema aufkommt. "Wir haben schon so viel darüber geredet. Wenn wir heute Nein sagen, ist die Brücke in diesem Jahr tabu", meinte die Bürgermeisterin.
Laut Bauamtsleiter Steffen Guth-Portain von der Verwaltungsgemeinschaft Bergtheim ist die Brücke "seit Jahren nicht mehr tragfähig". Seit 15 Jahre dürfen Fahrzeuge über 1,5 Tonnen nicht mehr darüber fahren. Aus Sicherheitsgründen wurde die Brücke im vergangenen Jahr mit Sperrpfosten für sämtliche Fahrzeuge gesperrt. Seitdem ist sie nur noch für Fußgänger und Radfahrer passierbar.
Für einen Neubau gibt es keine Zuschüsse vom Staat
Für den Neubau der Brücke gebe es keine Zuschüsse vom Staat, wusste Bauamtsleiter Guth-Portain. Die Mitglieder des Gemeinderats diskutierten darüber, wie tragfähig und wie breit das Bauwerk geplant werden soll. Landwirte würden auf dem Weg zu ihrer Feldarbeit dank der Brücke weitaus weniger durch das Dorf fahren müssen. Soll die Brücke deshalb für heutige landwirtschaftliche Maschinen in ihrer Schwere und Breite geeignet sein?

Weil diese Frage grundsätzlich bejaht wurde, ist eine Traglast von 40 Tonnen zu wählen. Bürgermeisterin Rottmann und Gemeinderat Walter Kötzner haben sich im Vorfeld der Ratssitzung die Einschätzung eines fachkundigen Unternehmers eingeholt. Einschließlich Mehrwertsteuer wurde ihnen der Betrag von 122 000 Euro genannt.
Bauamtsleiter Guth-Portain verwies jedoch auf die Notwendigkeit einer öffentlichen Ausschreibung. Das ist dem Gemeinderat bewusst. Es ist ihnen auch klar, dass es mit dem Ausbau einer breiten und stabilen Brücke nicht getan ist. Auch die Betonstraßen davor und danach müssten auf eine Breite von fünf Metern mit ausgebaut werden. Einschließlich größerer Radien an den Kurven.
Bei einer Gegenstimme entschied sich das Ratsgremium dafür, dass der Brückenneubau mit einer Traglast bis 40 Tonnen im Jahr 2021 weiter verfolgt werden soll. Weil "ein Brückenbauer keine Straße macht und ein Straßenbauer keine Brücke", wurde angeregt, dass zwei öffentliche Ausschreibungen vorteilhaft sein könnten.
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