
Seit knapp zehn Jahren wird der Hausmüll aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen im Würzburger Müllheizkraftwerk (MHKW) verbrannt. Jetzt reisten Mitglieder des Kreistags und Mitarbeiter der Kreisverwaltung dem Müll hinterher, um die Verbrennungsanlage am Faulenberg näher kennenzulernen.
Hintergrund ist die kürzlich vereinbarte Vertragsverlängerung. Mindestens bis 2028 wird mittelfränkischer Müll noch in Würzburg verfeuert. Von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit sprach der Weißenburger Landrat Gerhard Wägemann beim Rundgang durchs MHKW.
Thermo-Select
2005 hatte der Würzburger MHKW-Zweckverband den mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und Ansbach aus der Patsche geholfen. Sie hatten auf Thermo-Select gesetzt, ein Verfahren zur Verschwelung des Mülls mit anschließender Rohstoff-Rückgewinnung. Das Verfahren hat nie funktioniert. Als Mitte 2005 die Deponierung von Müll verboten wurde, standen die Landkreise ohne Entsorger da.
Zwar liegt die Müllverbrennungsanlage in Ingolstadt näher als die Würzburger. Aber nur der Würzburger Zweckverband wollte eine Rücktrittsklausel akzeptieren, für den Fall, dass die Thermo-Select-Anlage doch noch in Gang kommt, sagt Landrat Wägemann. Diesem Entgegenkommen sei es auch zu verdanken, dass sich der Kreistag nach dem Auslaufen der ersten Verträge erneut für die Partnerschaft mit Würzburg entschieden hat.
12 000 Tonnen pro Jahr
Rund 12 000 Tonnen Hausmüll aus Weißenburg-Gunzenhausen verschwinden seitdem jedes Jahr in den Würzburger Müllöfen. Für das MHKW hat sich die Verbrennung des Mülls aus den drei mittelfränkischen Landkreisen und dem schwäbischen Ostalbkreis inzwischen zu einer wichtigen wirtschaftlichen Säule entwickelt.
Das Geschäft sichert eine hohe Auslastung der Anlage zu langfristig kalkulierbaren Konditionen. Der Zweckverband wurde damit weitgehend unabhängig vom Gewerbemüll, dessen Beseitigung aufgrund des europaweiten Wettbewerbs erheblichen Preisschwankungen un-terworfen ist.
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