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KÜRNACH: Kürnach unter der Furie des Ersten Weltkrieges

KÜRNACH

Kürnach unter der Furie des Ersten Weltkrieges

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    Die Macher der Ausstellung: Bürgermeister Thomas Eberth (rechts) und die Initiatoren (von links) Rainer Schmitt, Klaus-Dieter Krüger und Friedelinde Söhnlein präsentieren einige Exponate der Ausstellung, die ab dem 7. November im Rathaus zu sehen sein wird.
    Die Macher der Ausstellung: Bürgermeister Thomas Eberth (rechts) und die Initiatoren (von links) Rainer Schmitt, Klaus-Dieter Krüger und Friedelinde Söhnlein präsentieren einige Exponate der Ausstellung, die ab dem 7. November im Rathaus zu sehen sein wird. Foto: Foto: Guido Chuleck

    Der Soldat sitzt in Uniform auf den Treppenstufen des Hauses und ist eingerahmt von seinen vier kleinen Töchtern: zwischen fünf und zehn Jahre sind die Mädchen wohl alt. Der zweijährige Sohn steht zwischen den Knien des Vaters. Alle sechs schauen direkt in die Kamera, und ihre Gesichter zeigen alle dieselbe sprachlose Trauer: Die Mutter ist tot, gestorben nach einer nicht ausgeheilten Verletzung. Sie wollte ihre Wunde, die sie sich im Weltkriegsjahr 1915 bei der Kartoffelernte zugezogen hatte, selbst versorgen. Der Ehemann und Vater, selbst an der Front verletzt, durfte heim nach Kürnach, um seine Kinder zu versorgen. Zur Front musste er nicht zurück.

    Was von der Familie geblieben ist, ist ein Foto – eines unter vielen, die ab Freitag, 7. November, im Mehrzweckraum des Rathauses Kürnach bei der Ausstellung „Kürnach unter der Furie des Krieges – Schicksale der Kürnacher Kriegsteilnehmer“ ausgestellt sind.

    Als der Erste Weltkrieg vor 100 Jahren ausbrach, waren die Auswirkungen schon fünf Tagen nach Kriegsbeginn auch in Kürnach zu spüren. Schon nach dieser kurzen Zeit, so Bürgermeister Thomas Eberth, „sind die ersten Tiere beschlagnahmt worden, und der Hunger griff immer weiter um sich“. Klar, habe seine Generation den Krieg nicht erlebt, sagt Eberth, und er sei auch nicht so greifbar wie etwa der Zweite Weltkrieg. Dann aber kramt er zwei alte Wehrpässe raus: von seinem Urgroßvater Robert Eberth (väterlicherseits) und Nikolaus Ramold (mütterlicherseits), die im Ersten Krieg waren.

    Eberth selbst ist „nur“ der Hausherr der Ausstellung. Die Fäden laufen bei Friedelinde Söhnlein (Vorsitzende des Vereins Kürnacher Geschichte), Klaus-Dieter Krüger (Vorsitzender des Kameraden- und Soldatenvereins Kürnach) und Rainer Schmitt (Kreisvorsitzender des Soldatenbundes von 1874 und ausgewiesener Experte) zusammen. Die Geschichten, die diese drei ausgegraben und nun zu erzählen haben, führe das Grauen des Ersten Weltkrieges deutlich vor Augen. Einer von ihnen wird während der Ausstellung immer anwesend sein, um Fragen zu beantworten.

    Für die Ausstellung selbst haben sie nicht nur Bilder und Infowände aufgestellt. Ein Bollerwagen mit allerhand Notwendigem ist ebenso vorhanden wie auch Gewehre, teils aus älteren Kriegen, teils mit Bajonett. Auch einige Rattenfallen sind ebenso zu sehen wie Waschzuber oder selbst hergestellte Küchenutensilien.

    Vor der Ausstellungseröffnung ist ein Informationsabend geplant mit Rainer F. Schmidt, Professor für Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte an der Uni Würzburg. Am 5. November spricht er ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses über „100 Jahre Urkatastrophe Erster Weltkrieg – Verantwortlichkeiten und Folgen“.

    Eröffnet wird die Ausstellung im Mehrzweckraum am 7. November, 17 Uhr. Sie ist bis 16. November, zu sehen.

    Die Ausstellung

    „Kürnach unter der Furie des Krieges – Schicksale der Kürnacher Kriegsteilnehmer“ gibt es im Mehrzweckraum, Eingang Rathausanbau, zu sehen. Eröffnet wird sie am Freitag, 7. November, 17 Uhr.

    Am Mittwoch, 5. November, 18 Uhr, hält Prof. Rainer F. Schmidt von der Uni Würzburg im Sitzungssaal einen Vortrag unter dem Titel „100 Jahre Urkatastrophe Erster Weltkrieg – Verantwortlichkeiten und Folgen.“

    Geöffnet ist die Ausstellung am

    Sonntag, 9. November, 14 bis 18 Uhr; Dienstag, 11., 15 bis 18 Uhr; Samstag, 15., 16 bis 18 Uhr; Sonntag, 16., 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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