Der Kulturherbst des Landkreises Würzburg kehrt zurück an seinen Ursprung. 1990 war die Veranstaltungsreihe in Sommerhausen erstmals eröffnet worden – jetzt feierte man den Auftakt zum 25. Kulturherbst in der dortigen Schlossscheune mit einem Jubiläums-Festabend.
Im Miteinander von Profis und Laienkünstlern die ganze Bandbreite des Kulturbetrieb im Landkreis zu präsentieren, war die Idee, die von Anfang an hinter dem Kulturherbst stand. Dieser Gedanke spiegelte sich auch in dem Programm wider, durch das Brigitte Obermeier vom Sommerhäuser Theater Sommerhaus die Gäste am Eröffnungsabend führte.
Mit Künstlern wie den Mitgliedern des Sommerhaus-Ensembles, Geiger Florian Meierott, Zauberer Zapperlott, Mundart-Rezitator Martin Menner und Balthasar-Neumann-Darsteller Markus Grimm agierten gestandene Bühnenprofis neben den jungen Geigenschülerinnen Lucy, Amelie und Sophie und dem Sommerhäuser Altbürgermeister Gerhard Oehler. Mit Mundartgedichten erinnerte Oehler an den verstorbenen Dichter Helmut M. Krieger, dessen Geburtstag sich heuer zum 80. Mal jährt.
Aushängeschild für den Landkreis
Aus kleinen Anfängen sei der Kulturherbst inzwischen zu einem dreiwöchigen Veranstaltungsreigen geworden, der mit 160 Einzelterminen in 44 Gemeinden den gesamten Landkreis erfasst hat. Ein „Aushängeschild“ sei er geworden, das zeige, wie vielfältig und aktuell das Kulturgeschehen in der vermeintlichen Provinz doch ist, so Landrat Eberhard Nuß.
Im „Künstlerdorf“ Sommerhausen, habe man den Kulturbetrieb seit langem als Treibfeder für den Tourismus schätzen gelernt, so Bürgermeister Fritz Steinmann, wohl wissend, welches hohe ehrenamtliche Engagement dazu nötig ist.
Im Landratsamt liegt der Kulturherbst in der Verantwortung von Armin Stumpf. Er hatte vor 25 Jahren den Anstoß gegeben und den Kulturherbst heuer zum letzten Mal federführend begleitet. Im nächsten Frühjahr tritt Armin Stumpf in den Ruhestand, am Fortbestand und der Konzeption des Kulturherbsts werde sich dadurch nichts ändern, versicherte Landrat Nuß.
Während die Sommerhäuser Galerien zur „Nacht der Künste“ ihre Türen geöffnet hatten, entführte Nachtwächter Siegbert Fuchs die Gäste nach dem Festabend in die laue Spätsommernacht und erzählte an den historischen Schauplätzen launige Geschichten und Moritaten aus der Sommerhäuser Geschichte. Die Theatergruppe der TSG Sommerhausen hatte zuvor die Zuschauer im Schlosshof mit einer akrobatischen Feuershow in ihren Bann gezogen.