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RIEDEN: Lebensphilosophie im Brotbackkurs

RIEDEN

Lebensphilosophie im Brotbackkurs

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    Alte Backkunst: Nachdem der Sauerteig mit einem Teigfurcher durchgeknetet wurde, können die Brötchen geformt werden. Karl Kirmeier zeigt den Kursteilnehmern, wie er das macht.
    Alte Backkunst: Nachdem der Sauerteig mit einem Teigfurcher durchgeknetet wurde, können die Brötchen geformt werden. Karl Kirmeier zeigt den Kursteilnehmern, wie er das macht. Foto: Foto: IRENE Konrad

    Ein Brotbackkurs bei Karl Kirmeier mit selbst gemachtem Sauerteig ist mehr als das Erlernen eines alten Brauchtums, das ist ein Erlebnis. Darüber sind sich die 45 Frauen und Männer einig, die auf Einladung des Heimat- und Kulturvereins Rieden einen Backkurs im historischen Rathaus mitgemacht haben. Mit seiner Leidenschaft für das Backen mit Sauerteig tourt der Oberbayer aus Palling seit Jahren durch die Lande und durch regionale Radio- und Fernsehsender.

    „Das Angebot in Rieden hat eingeschlagen wie eine Bombe“, verrät Walli Keller, die von Karl Kirmeier so angetan war, dass sie ihn nach Rieden holte. Sorge hätte sie gehabt, ob ein Tageskurs mit 15 Teilnehmern voll werden würde. Aber das Telefon habe nicht mehr stillgestanden, so dass Kirmeier statt einem Tag drei Tage in Rieden blieb und 45 Kursteilnehmer seine Kunst des Backens mit Sauerteig lehrte. Und weil die Nachfrage immer noch da ist, wird er am 29. November noch einmal einen Kurs im historischen Rathaus abhalten.

    Das Backen mit Sauerteig interessierte nicht nur Hausfrauen oder passionierte Bäckerinnen. Auch Fachleute hatten sich angemeldet, wie Christoph Gensler aus Poppenhausen an der Wasserkuppe. 100 Kilometer war er angereist, um Kirmeier zu erleben und von ihm zu lernen. Dabei gibt Gensler sonst selbst Backseminare für Holzofenbrote.

    Auch Hauswirtschaftslehrerin Doris Mehling war mit zwei Kolleginnen von der Klara-Oppenheimer-Schule gekommen, um sich im Verarbeiten von Sauerteig zu üben. „Wir wollen das von Grund auf lernen“, erläutern die Frauen. Sie waren wie die anderen Kursteilnehmer begeistert. „Gigantisch“ oder „fantastisch“, diese Worte fielen immer wieder.

    Kirmeiers freundliche Art, seine Lebensphilosophie und Einfachheit begeistern. Er sagt Sätze wie: „Man darf sich nicht treiben lassen und treibt auch keinen Teig“ oder „Sauerteig schließt das Korn auf, dadurch wird der Mensch beschenkt“. Dazu zeigt er mit oberbayerischem Charme und Dialekt Tricks und Kniffe beim Backen, stellt das passende Werkzeug oder einen Gärschrank für das Versäuern der Milchsäurebakterien vor und lässt alle Kursteilnehmer nachmachen, was er erklärt hat. Darüber hinaus gibt es eine Rezeptmappe für daheim.

    „Meistens sind die Leute wie umgepolt, wenn sie in meinen Kursen waren“, bezieht sich Kirmeier auf seine Erläuterungen für gesunde, natürliche Ernährung. Und dass man mit Sauerteig Pfannkuchen, Spätzle, Kuchen oder Pizzateig machen kann, das sei Vielen nicht klar gewesen.

    Auch vom historische Rathaus waren die Sauerteig-Interessierten begeistert. „Das ist etwas Althergebrachtes und Geschichtliches, genauso wie das Backen mit Brot“, schwärmt Kirmeier. So einen passenden Ort für seinen Brotbackkurs habe er selten gefunden.

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