Die Gemeinde Waldbüttelbrunn greift eine Frage gemeinschaftlicher Bildungsarbeit auf, die über ihren Geltungsbereich hinausreicht. Seit Eröffnung der Ganztagsschule Heuchelhof vor 45 Jahren frage ich mich angesichts heutiger, komplexer Lernbedürfnisse erst recht, wie Lehrerteams an Regelschulen ohne ausreichende Assistenz in Schul- und Sozialarbeit ihren Job bei den gesellschaftsbedingt gestiegenen Bedarfen an Differenzierung, Individualisierung, Integration, Inklusion und Förderung machen sollen.
Man kann die Gemeinde nur ermutigen, konsequent am Ball zu bleiben. Mit ihren Anträgen auf Förderung der Stelle eines Sozialarbeiters an der Grundschule nimmt sie eine Vorreiterrolle für andere Gemeinden und Schulverbände ein. Die Verzahnung bereits vorhandener gemeindlicher Jugendarbeit mit künftig integrierter Schulsozialarbeit wäre außerdem eine Möglichkeit, Praktikanten von Fachhochschulen und Sozialakademien frühzeitig für die soziale Arbeit in Schulen zu interessieren.
Grundschule kann mit Sozialarbeit grundsätzlich mehr als ohne, man muss sie nur wollen. Das kostet natürlich, aber die Investition wird sich nicht nur präventiv sondern auch nachhaltig im wahrsten Sinne des Wortes mehr als bezahlt machen.
Frank Stößel
97299 Zell am Main
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