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Mine zerfetzt den Kürschnerhof

Stadt Würzburg

Mine zerfetzt den Kürschnerhof

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    Es dauerte lange, bis nach dem Angriff vom 21. Juli (nicht Juni, wie gestern irrtümlich gemeldet) 1944 die Stadt wieder zum Ziel wurde.

    Sonntag, 4. Februar 1945. Um 1945 Uhr schlug eine Mine neben der Löwenbrücke auf der Oberfläche des Mains auf und explodierte. Es wurde nie bekannt, wie viele Menschen von der belebten Brücke im Augenblick der Detonation in den Main geworfen wurden und ertranken. Wenig später richtete eine zweite Mine in Grombühl im Bereich Schiestlstraße erhebliche Schäden an. Neun Menschen starben. .

    Montag, 5. Februar 1945. Eine Mine schlug in der Stadtmitte ein (Raum Häfnergasse, Bronnbachergasse); mehrere Tote und große Gebäudeschäden in diesen eng bebauten Gassen wurden registriert. Eine zweite Mine zerstörte in der Ständerbühlstraße verschiedene Häuser; auch hier gab es Tote. Zwei weitere Minen trafen Heidingsfeld und den Neuen Hafen, ohne Todesopfer zu fordern.

    Eine regelrechte Evakuierung Würzburgs gab es vor dem 16. März nicht, obwohl viele Menschen nachts in Nachbarorten oder abgelegenen Gartenhäusern schliefen. Man versuchte allerdings, nach diesen beiden Angriffen auf jene Bevölkerungsgruppen einzuwirken, deren Anwesenheit in Würzburg nicht unbedingt erforderlich war - alte Leute, Mütter und Kinder - damit sie die Stadt verließen.

    Viele Unterbringungsmöglichkeiten existierten nicht mehr: Unterfranken hatte bereits 60 000 Evakuierte aus zerbombten Städten in Nord- und Westdeutschland sowie aus dem Saargebiet aufgenommen.

    Montag, 19. Februar 1945. 112 Menschen starben gegen 2030 Uhr, als Luftminen an vier Stellen niedergingen: auf der Juliuspromenade zwischen Echterhaus und Juliusspital, im Bereich Eichhornstraße/Spiegelstraße und im Bereich Rotkreuzstraße/Harfenstraße. Besonders verheerend wirkte sich die Mine aus, die am Kürschnerhof detonierte.

    Nicht nur das Sparkassengebäude (heute Kilianshaus), sondern auch die gegenüberliegenden Gebäude bis zur Blasiusgasse wurden in einen Trümmerhaufen verwandelt, auch viele Häuser der Domstraße und die Westseite des Domes trugen schwere Beschädigungen davon. Danach konnte die Straßenbahn diese Stelle nicht mehr passieren.

    Freitag, 23. Februar 1945. Vier Tage später tauchten gegen Mittag amerikanische "Fliegende Festungen" über dem Bahnhofsgelände auf und zerstörten mit Bomben die Bahnanlagen zwischen Grombühlbrücke und Bahnpost einschließlich des Hauptbahnhofs und der Güterhallen. Auch auf Grombühl (siehe Kasten) sowie auf Haugerglacis- und Neutorstraße fielen Bomben. 171 Menschen starben. "Als der Bahnhof in Trümmern lag, atmete die Mehrzahl der Bürger erleichtert auf, denn nun schien ihnen die Gefahr endgültig vorbei", notierte später der 54-jährige Otto Seidel, Angestellter in der Uni-Augenklinik.

    Samstag, 3. März 1945: Doch zwei Wochen später folgte eine neue Heimsuchung.

    Über den Angriff vom 3. März schrieb Seidel: "Abends um 20 Uhr summten wie wütende Hornissen Flugzeuge über die Stadt, die sehr schwere Sprengbomben warfen, die in der Kantstraße, Reisgrubengasse, Beethovenstraße einschlugen, sodann das Elektrizitätswerk in der Theresienstraße schwer beschädigten, ja bis Heidingsfeld und zur Bahnlinie Würzburg-Zell sich in schrecklicher Weise auswirkten. Es war diesmal also ein Angriff auf ganz Würzburg, diesmal waren 86 Tote zu beklagen. Kenner aus dem Rheinland sagten aus, dass dies ein großer Warnangriff gewesen wäre, es käme bestimmt der nächste mit Brand."

    Noch immer wollten es viele Würzburger nicht glauben.

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