
Spekuliert wurde über die mögliche Wendung schon länger. Bei einer Pressekonferenz ließen Würzburgs SPD-Vorsitzender Muchtar Al Ghusain und Fraktionschef Alexander Kolbow die Katze aus dem Sack. Mit großer Mehrheit habe sich der SPD-Vorstand für das Bürgerbegehren ausgesprochen. Die Partei will nun die Mozartschule sanieren, dort ein Mittelschulzentrum einrichten und Räume fürs Mainfranken Theater und die Sing- und Musikschule unterbringen.
Würzburgs Schul- und Kulturreferent Al Ghusain rückt als SPD-Chef damit auch von Plänen für eine Theatersanierung ab: Durch die Nutzung der Mozartschule entfiele der Anbau für eine zweite Spielstätte am Theatervorplatz. Al Ghusain bringt als Räume für das Theater die jetzige Turnhalle als zweite Spielstätte, die Aula bzw. den Kinosaal und den heutigen Gymnastikraum für das Ballett ins Spiel.
Den Bedarf für ein Mittelschulzentrum sieht die SPD trotz rückläufiger Schülerzahlen. „Zwei bis drei andere Standorte könnten zentral in der Innenstadt zusammengefasst und frei werdende Gebäude für Grundschulen genutzt werden. Durch die vom Freistaat avisierte Garantie von Ganztagesplätzen brauche man hier mehr Raumkapazität. Für Theater und Schulen gebe es eine hohe Förderung.
Warum Al Ghusain und die SPD so spät mit diesen Plänen herausrücken? Die Sachlage habe sich verändert. Al Ghusain: „Ein Einkaufszentrum dort ist mausetot. Sie müssen irgendwann die Informationen bilanzieren.“ Erst seit März seien die Pläne des möglichen Investors Strabag bekannt, verteidigt Alexander Kolbow die Wendung seiner Fraktion. Er bedauere, dass er die gebotene Kaufsumme für das Areal öffentlich nicht nennen dürfe. Aber er kritisiert: „Hier soll ein städtisches Grundstück verramscht werden, damit ein Investor teure Wohnungen bauen kann.“ Neu ist die pauschale Ablehnung eines Verkaufs durch die SPD. „Wir würden die Gestaltungsmöglichkeit für alle nachfolgenden Generationen aus der Hand geben“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hans Werner Loew.
Dass die BI „Rettet das Moz“ vor allem auf eine kulturelle und nicht unbedingt schulische Nutzung zielt, irritiert Al Ghusain nicht: „Das Nutzungskonzept war nie Sache der BI.“
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