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WÜRZBURG: Nachbarin als Nutte beschimpft

WÜRZBURG

Nachbarin als Nutte beschimpft

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    „Nutte“ war noch das harmloseste Schimpfwort, mit dem ein 36-Jähriger seine Nachbarin beleidigt hat. Nun steht der Schlosser vor dem Amtsgericht. „Man hat mir empfohlen, nichts zu sagen“, erklärt der Angeklagte dem Richter. Aber dann erzählt er doch, wie es dazu kam, dass er im Mai und Juni seine Nachbarin im Treppenhaus und vom Balkon mit übelsten Kraftausdrücken beschimpft hat.

    Er habe sich damals „ausgemalt“, dass seine Mutter wegen der Nachbarin eine Beule in ihr Auto gefahren habe, sagt er. Heute wisse er, dass das Einbildung war und sein Verhalten tue ihm „sehr leid“. Der 36-Jährige ist zwar schon vorbestraft und steht unter Bewährung. Er ist aber auch psychisch krank, das Familiengericht hat ihm eine Betreuerin zur Seite gestellt.

    Bevor er die Nachbarin beleidigte, habe er eigenmächtig seine „Medikamente abgesetzt“ , erzählt der Mann dem Gericht. Mittlerweile sehe er aber ein, dass er die Tabletten regelmäßig nehmen muss. „Weil ich sonst noch mehr Stress kriege.“ Seine Betreuerin hat einen Pflegedienst engagiert, der zwei Mal täglich bei dem Mann vorbei kommt und kontrolliert, dass er die Pillen schluckt.

    Die Beleidigungen der Nachbarin sind nicht das einzige, was dem 36-Jährigen zur Last liegt. Zu der Zeit, als er seine Psychopharmaka nicht genommen hat, soll er auch noch jemand Insektenspray ins Gesicht gesprüht haben. Eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung soll demnächst verhandelt werden. Deshalb stellt das Gericht das Beleidigungsverfahren gegen den Schlosser ohne Auflagen ein. Laut Strafgesetzbuch ist das möglich, wenn eine Strafe, die jemand „wegen einer anderen Tat zu erwarten hat“, zur „Einwirkung auf den Täter und zur Verteidigung der Rechtsordnung ausreichend erscheint“.

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