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WÜRZBURG: OB-Wahl: Kandidaten-Karussell kommt in Fahrt

WÜRZBURG

OB-Wahl: Kandidaten-Karussell kommt in Fahrt

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    Sieben mögliche Kandidatur-Kandidaten mit den jeweiligen Parteikrawatten: (von links) Alexander Kolbow, Christian Schuchardt, Uwe Zimmermann, Gunther Schunk, Matthias Pilz, Leonard Landois und Patrick Friedl.
    Sieben mögliche Kandidatur-Kandidaten mit den jeweiligen Parteikrawatten: (von links) Alexander Kolbow, Christian Schuchardt, Uwe Zimmermann, Gunther Schunk, Matthias Pilz, Leonard Landois und Patrick Friedl. Foto: Illustration: Maria Martin / FH WS Gestaltung, Fotos: Main-Post, CSU

    Wer wird Würzburgs nächster Oberbürgermeister? Die Entscheidung darüber fällt bei der Kommunalwahl am 16. März 2014. So viel steht fest: Amtsinhaber Georg Rosenthal (66) darf nach dem Altersurteil des Verfassungsgerichtshofes nicht erneut kandidieren. Als mögliche Nachfolger werden aktuell einige Namen in den Parteien und Gruppierungen gehandelt. Offiziell gibt man sich noch bedeckt.

    Einer, dem gute Chancen für das OB-Amt attestiert worden waren, ist seit wenigen Tagen aus dem Rennen: CSU-Kreisvorsitzender Oliver Jörg. Er bestätigte der Redaktion, dass er erneut für den Landtag kandidieren will. Der 40-Jährige hatte 2008 das Direktmandat für Würzburg geholt. Am kommenden Montag wird die Würzburger CSU ihre Landtags- und Bezirkstagskandidaten nominieren.

    Die SPD tut dies für den Stimmkreis Würzburg-Stadt am 6. Februar. Wer dann Oliver Jörg als Direktkandidat herausfordert – daraus macht die Würzburger Parteispitze (noch) ein großes Geheimnis. Geht Noch-OB Georg Rosenthal ins Rennen? Von ihm selbst ist dazu weiter keine Aussage zu erhalten, im engsten Kreis soll er sich inzwischen erklärt haben. Kenner der Szene gehen von einer Landtagskandidatur Rosenthals aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass er über die unterfränkische SPD-Liste in den Landtag einzieht, wäre relativ groß.

    Bis Ende Januar will der Vorstand der Würzburger SPD seinen Vorschlag für die Nominierung am 6. Februar machen. Unterbezirkschef Eberhard Grötsch will „den Gremien nicht vorgreifen“. Überraschungen seien immer möglich. Ob Georg Rosenthal für eine Landtagskandidatur bereits zugesagt hat? Grötsch: „Er ist für jedes politische Amt gut, er ist ein Profi.“

    Die Landtagswahl ist bei der SPD – wie bei anderen Parteien – durchaus mit der OB-Frage verknüpft. Wenn Rosenthal doch nicht nach München will, könnte die Landtagskandidatur auf Alexander Kolbow zulaufen, den 32-jährigen SPD-Fraktionschef im Stadtrat. Damit wäre auch er als möglicher Teilnehmer aus dem OB-Rennen. Der Sohn des früheren Verteidigungsstaatssekretärs Walter Kolbow schweigt zu seinen Ambitionen: „Wir haben im Vorstand verabredet, bis zu einer offiziellen Entscheidung nichts zu sagen. Und ich bin Teil des Vorstands“, so Kolbow. Er verriet lediglich, dass sich potenzielle Kandidaten demnächst dem Vorstand präsentieren würden, der dann entscheide.

    Trio bei SPD und CSU

    Als OB-Kandidaten der SPD werden noch Marion Schäfer gehandelt, die seit Jahren verlässliche stellvertretende Bürgermeisterin, gut verdrahtet im öffentlichen Leben. Und: Gunther Schunk, Germanist und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Vogel-Verlag. Der 45-Jährige weiß um die Gerüchte, „ich fühle mich geschmeichelt und geehrt.“ Es sei aber an der Partei, in der Kandidatenfrage zu überlegen und zu entscheiden. Schunk war in der Höchberger SPD engagiert, nach seinem Umzug gehört er seit eineinhalb Jahren dem Ortsverein Würzburg-Stadtmitte an.

    Anders als zuletzt angekündigt, will die Würzburger SPD ihren OB-Kandidaten doch nicht im Januar, sondern frühestens Mitte März nominieren. Der Grund für die Verschiebung laut Grötsch: „Wir haben mehr ernst zu nehmende Kandidaten als wir geglaubt hatten. Dadurch dauert der Prozess länger.“

    Der CSU-Fahrplan sieht die Nominierung des OB-Kandidaten für Mai/Juni vor. „Wir haben keinen Zeitdruck“, sagt Kreisvorsitzender Jörg, „und machen das nicht von anderen abhängig.“ Drei Namen sind bei der CSU im Gespräch, allen voran der von Stadtkämmerer Christian Schuchardt. Auf die Frage, ob er für die CSU ins OB-Rennen gehen werde, bleibt der 43-Jährige eine konkrete Antwort schuldig: „Ich mache meinen Job als Kämmerer sehr gerne. Es ist eine herausfordernde Tätigkeit, sich mit vielen Sachthemen zu beschäftigen und dabei das Geld möglichst gerecht zu verteilen. Das ist eine schöne Aufgabe.“

    Auf die Frage, ob das OB-Amt nicht eine noch schönere Aufgabe sei, gibt es von Schuchardt zumindest kein klares Nein: „Das ist sicherlich eine wichtige Funktion, wo genauso die Gestaltung einer zukunftsfähigen Stadt im Vordergrund steht – aber auch hier zählt die Teamleistung vieler engagierter Menschen“.

    Schuchardt wurde zuletzt bei Neujahrsempfängen auch von CSU-Ortsverbänden gesehen. Nichts Außergewöhnliches, sagt er. Er gehe seit Jahren zu solchen Empfängen auch von Grünen, SPD und FDP. Beim Neujahrsempfang der CSU Rottenbauer trat Schuchardt jüngst nicht allein auf: Als Laudator würdigte Uwe Zimmermann die Verdienste der Jugendfeuerwehr. Der frühere persönliche Berater von OB Pia Beckmann gilt neben Schuchardt als denkbarer Anwärter auf den OB-Sessel. Derzeit leitet der 42-jährige Jurist im Rathaus die Abteilung Zentrale Steuerung.

    Kandidat Nummer drei, der aus CSU-Reihen zu hören ist: Leonard Landois, Geschäftsführer des Stadtmarketing-Vereins „Würzburg macht Spaß“, der kommunalpolitische Erfahrung aus seiner Ansbacher Heimat mitbringt. Der 34-Jährige war in den vergangenen Monaten mit Kritik an der Stadtführung aufgefallen. Kreischef Jörg will die drei Namen nicht kommentieren: „Das gehört in die Parteigremien, nicht in die Presse.“

    Ein möglicher vierter CSU-Kandidat hat sich aus den Spekulationen verabschiedet: „Mich können Sie von der Liste streichen“, sagte IHK- Hauptgeschäftsführer Ralf Jahn unserer Zeitung. Er habe eine interessante und anspruchsvolle Aufgabe, die ihn „voll und ganz ausfüllt“. Er sei in keiner Partei und habe keinerlei politische Ambitionen. Zu einer OB-Kandidatur sagt er: „Dafür stehe ich nicht zur Verfügung“.

    Grüne: Kommt Claudia Stamm?

    Besonders entspannt in der OB-Frage geben sich Würzburgs Grüne. Wie Kreischef Patrick Friedl bestätigt, wollen sie ihren Kandidaten erst nach Landtags- und Bundestagswahl im September aufstellen. Der 41-Jährige selbst kämpft nach vier Kandidaturen für den Bundestag und einer für den Landtag (2003) wieder um einen Sitz im Maximilianeum. Sollte es damit nicht klappen, wäre der frisch gebackene Papa als OB-Kandidat für Würzburg denkbar. Doch auch Friedl will sich aktuell dazu nicht äußern. Also doch wieder Matthias Pilz? Der Grünen-Fraktionschef im Stadtrat hat bereits drei OB-Kandidaturen hinter sich. Er gilt als besonnen, sachorientiert und als Jurist auch für eine Verwaltungsspitze geeignet.

    Oder setzen die Grünen zum Überraschungscoup an und präsentieren Claudia Stamm, die aus Würzburg stammende Landtagsabgeordnete? Dazu müsste die Tochter von Landtagspräsidentin Barbara Stamm von der Isar an den Main zurückkehren. Nicht wenige in der Partei scheinen mit der Option zu liebäugeln. Kreisvorsitzender Friedl dazu: „Das ist im Augenblick kein Thema. Wir werden unsere Überlegungen mit Hochdruck nach den Wahlen konkretisieren.“

    Der Würzburger FDP-Vorsitzende Karl Graf hält nichts davon, „aussichtslose Kandidaten aufzustellen“, sagte er auf Anfrage. Ob die Liberalen 2014 einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken? Graf: „Ich bin eher dafür, es nicht zu tun.“ Entscheiden müssten aber die Parteigremien. Zuletzt war auch zu hören, dass Charlotte Schloßareck vom Bürgerforum als OB-Kandidatin ihrer Gruppierung im Gespräch sei. „Personalfragen sind bei uns noch nicht spruchreif“, sagte sie auf Anfrage. Man wolle abwarten, was sich bei den großen Parteien und Gruppierungen tut, so die Stadträtin, und fügte vielsagend an: „Alles ist noch offen.“


    Standpunkt zum Thema:
    https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Standpunkt-Raus-aus-der-Deckung;art735,7244649

    Ihre Meinung zählt: Was erwarten Sie vom OB?

    Er oder sie soll Generalist sein und sich in Details auskennen. Er oder sie soll sachlich arbeiten und die Menschen emotional gewinnen. Viel ist gefordert von einem oder einer OB.

    Um den Parteien bei ihrer Kandidatensuche zu helfen, fragen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser bzw. liebe User: Was erwarten Sie von Ihrem Oberbürgermeister?

    Was sollte ihn oder sie auszeichnen? Was sollte der oder die OB gut können? Welche Persönlichkeitsmerkmale halten Sie für besonders relevant? Wie sollte man das Amt führen?

    Schicken Sie uns eine e-Mail an:

    red.wuerzburg@mainpost.de, Stichwort „OB“ (bis Freitag, 14 Uhr)

    oder rufen Sie uns an – an diesem Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr:

    Tel. (0931) 6001-780 (Andreas Jungbauer) Tel. (0931) 6001-160 (Karl-Georg Rötter)

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