Diese Zusage machte die OB bei einem Treffen mit Vertretern der Initiative im Rathaus. „Das ist mehr als wir erwartet haben“, zeigte sich BI-Sprecher Siegfried Braun zufrieden mit dem Ergebnis des gut einstündigen Gespräches. Braun hatte um einen Termin mit der OB gebeten, um deutlich zu machen, wie groß mittlerweile der Widerstand gegen das 23 Millionen-Euro-Projekt ist. Symbolisch hatten Braun, Stefan Lindner, Klaus Hobeck und Monika Böhme den Karton mit den Unterschriften für das Bürgerbegehren dabei. Rund 5000 sind für einen Bürgerentscheid nötig.
Die Initiative setzt gleichzeitig auf eine politische Lösung, um den Flächenverbrauch am Naherholungsgebiet zu verhindern. Beckmann dämpfte beim Treffen indes mehrfach die Erwartungen: Sie habe schon wegen Alternativen bei FH und Ministerium vorgesprochen und habe zudem keine rechtliche Handhabe. Die Planungen seien abgeschlossen, der Freistaat als Bauherr habe Baurecht bekommen, welches Minister Goppel auch wahrnehmen will. Er hat für den Herbst den Spatenstich angekündigt und beim Alternativ-Standort, das ab Herbst frei werdende Leighton-Areal, schon mehrmals abgewunken. Dort stünden ab 2011, wenn der Studentenberg durch die doppelten Abiturjahrgänge erwartet wird, nur bestehende Räumlichkeiten für die Universität zur Verfügung, erinnerte die OB an den Zeitdruck. Neubauten bis 2011 seien nicht möglich.
Die Bürgerinitiative kann nicht verstehen, weshalb die Uni-Erweiterung Vorrang vor dem FH-Anliegen haben soll. Zudem, so Stefan Lindner, gebe es nach seinen Informationen viele Gebäude auf dem Leighton-Areal, die möglicherweise auch von der FH zu nutzen seien.
Die OB hält das Bürgerbegehren zwar für „ein gutes Anliegen“ und erinnerte in diesem Zusammenhang an den interfraktionellen Antrag der Grünen, wonach noch einmal nach Alternativlösungen und Ausweichmöglichkeiten für die FH gesucht werde. Die FH hat allerdings betont, dass alle Alternativen zur Linderung der Raumnot schon geprüft seien.
Beckmann schränkte zudem ihre Unterstützung ein: Der Hochschulstandort Würzburg dürfe nicht geschwächt werden. So hatte die FH bereits im Vorfeld des Minister-Entscheids informiert, dass man möglicherweise Studienplätze nach Schweinfurt verlagern müsse, wenn die geplanten 450 Plätze am Sanderheinrichsleitenweg nicht zeitgerecht entstünden. Das will OB Beckmann auf jeden Fall vermeiden.
Erweiterung in der Münzstraße?
Derweilen hat WL-Stadtrat Gerhard Franke eine neuen Variante angedeutet. Zusammen mit seinem FDP-Ratskollegen Joachim Spatz habe er mit Margot Müller, der Inhaberin des gleichnamigen Autohauses in der Münzstraße neben der bestehenden FH gesprochen. Diese habe „absolute Gesprächsbereitschaft“ signalisiert, was eine Erweiterung ihres Nachbarn Fachhochschule anbelangt. Deshalb hat Franke beantragt, dass die Stadt mit Renault-Müller verhandeln soll.
Die Bürgerinitiative sammelt indes weiter Unterschriften: An diesem Samstag von 10 bis 13 Uhr am „tegut“ in der Virchowstraße.
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