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HELMSTADT: Pepsi hat das Zeug zum Lebensretter

HELMSTADT

Pepsi hat das Zeug zum Lebensretter

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    Stolzer Züchter: Die kleine Pepsi von Züchter Willi Baunach in Helmstadt wird zum Diabetes-Spürhund ausgebildet. Optisch unterscheidet sie sich kaum von ihren Geschwistern, deshalb hat Baunach jedem Hündchen ein andersfarbiges Bändchen um den Hals gebunden.
    Stolzer Züchter: Die kleine Pepsi von Züchter Willi Baunach in Helmstadt wird zum Diabetes-Spürhund ausgebildet. Optisch unterscheidet sie sich kaum von ihren Geschwistern, deshalb hat Baunach jedem Hündchen ein andersfarbiges Bändchen um den Hals gebunden. Foto: Foto: Joachim Schwamberger

    Sie heißt zwar Pepsi vom Taubengarten, zählt aber nicht zu den gefiederten Freunden. Sie hat ein langes, weiches Fell, tollte bis vor wenigen Tagen noch im Zwinger von Willi Baunach vergnügt mit Mutter und sieben Geschwistern herum. Pepsi ist ein echter deutscher Wolfsspitz. Und: Sie kann nicht nur bellen, sondern in etwa anderthalb Jahren auch Leben retten. Pepsi wird nämlich zum Diabetes-Hund ausgebildet, auch Hypo-Hund genannt.

    Diabetes-Spürhunde weichen kaum von der Seite ihres Besitzers und schlagen mit der Pfote Alarm, wenn eine Unterzuckerung droht – oft lange bevor der Erkrankte selbst erste Anzeichen bemerkt. Ihr Preis nach der mehr als anderthalbjährigen Ausbildung liegt im fünfstelligen Bereich.

    „Spitze sind besonders als Hypo-Hund geeignet“, sagt Willi Baunach. Den ausgeprägten Geruchssinn erklärt er mit der spitzen Schnauze der Rasse. Und weil ihnen der Jagdtrieb fehlt sind sie auf den Menschen fixiert, erklärt der 59-Jährige.

    Seine Pepsi wurde getestet und schnitt unter allen Geschwistern als Beste ab. Nach ihrer Ausbildung in einer speziellen Hundeschule in Schleswig-Holstein bekommt sie ein neues Frauchen. Die Tochter einer Familie aus Witten in Nordrhein-Westfalen leidet unter starker Diabetes. Pepsi soll sie – besonders nachts – vor einer Unterzuckerung und den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken warnen.

    Am T-Shirt schnüffeln

    Der erste Test für Pepsi – und für jeden anderen Hypo-Hund – lief folgendermaßen ab: Sie musste aus mehreren T-Shirts genau das herausfinden, das ihr Herrchen bei einer Unterzuckerung getragen hat. „Pepsi gibt im Alltag einfach Sicherheit und damit ein großes Stück Lebensqualität zurück“, sagt Baunach. Er weiß auch, dass Hunde, die zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden, ein stabiles Nervenkostüm haben sollten und stressresistent sein müssen. „Hunde eignen sich sehr gut dazu, Diabetiker zu unterstützen. Zum einen, weil sie in der Lage sind, Kommandos zu befolgen, und zum anderen, weil sie sehr feinfühlig auf sämtliche Signale reagieren.

    Diabetes-Warnhunde bringen ihren Besitzern bei drohendem Unterzucker Saft oder Traubenzucker und auch das Messgerät ans Bett; Trotzdem kann nicht jeder Hund ein Diabetes-Warnhund werden. Diabetes-Warnhunde müssen gehorsam und freundlich sein. Hunde mit aggressivem Verhalten oder Jagdtrieb sind ungeeignet.

    Worauf die Hunde beim Erkennen von Unterzuckerung eigentlich reagieren, ist bis heute nicht eindeutig erforscht. Untersuchungen haben ergeben, dass die Tiere Veränderungen im Geruch des Atems und des Schweißes der Diabetiker wahrnehmen. Eine Reaktion auf Muskelzuckungen, vor allem im Bereich der Augen, und weitere optische Anzeichen werden nicht ausgeschlossen.

    Willi Baunach züchtet seit 20 Jahren Wolfsspitze. Heute besitzt er zwei Hündinnen: Vicky vom Albuch und Kira. Den Rüden leiht er sich bei einem Besitzer aus Hettstadt. Er ist dem Züchterverband angeschlossen und hält sich streng an dessen Vorschriften. So darf eine Hündin nur einmal im Jahr einen zuchtfähigen Wurf zur Welt bringen, und das auch nur vom zweiten bis zum achten Lebensjahr.

    Willi Baunach ist stolz auf alle seine Zuchterfolge. Doch am meisten freut er sich über Pepsi, denn die kann tatsächlich zum Lebensretter werden.

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