Als sie vor 60 Jahren heirateten, war den beiden Brautleuten Manfred und Roswitha Engert klar: Ihr Leben wird sich immer rund um die Backstube abspielen. Denn Bäcker Manfred Engert stammt aus einer alten Bäckersfamilie in Kleinrinderfeld. In der Kirchheimer Straße stand die Bäckerei der Familie, die Bäckermeister Manfred 1966 von seinem Opa übernahm, denn der Vater war im Krieg geblieben.
Während Manfred, der im Dorf als "Schnarrabäck" bekannt war, in der Backstube stand, übernahm seine Frau den Verkauf im Laden, Tante und Großmutter halfen in der Backstube. "Wir waren immer mehrere Generationen unter einem Dach", erinnert sich Roswitha Engert. Das Zusammenleben klappte reibungslos. Jeder hatte seine Aufgabe. Als beispielsweise nach und nach die drei Söhne auf die Welt kamen, wurden sie von Oma und Tante betreut. "Das war selbstverständlich", so Roswitha Engert.
"Wir arbeiteten täglich von 6 bis 22 Uhr und das ohne Murren", ergänzt ihr Mann. "Urlaub haben wir erst nach 25 Jahren gemacht. Da sind wir dann zum Onkel nach Amerika gefahren. Ein Traum", beschreibt Manfred Engert die Freude über den lange ersehnten Urlaub. "Man war einfach mit weniger zufrieden", ergänzt Roswitha Engert, und dass die Bäckerei für ihre Kipf berühmt war.
Zwei der Söhne erlernten ebenfalls das Bäckerhandwerk mit Meisterprüfung, mussten den Beruf aber wegen einer Berufskrankheit aufgeben. So bliebe den beiden Eheleuten nichts anderes übrig, als im Jahr 2000 die Bäckerei zu schließen.
Neben dem Beruf gilt Manfreds Leidenschaft die Taubenzucht und dem Fußball. Seit über 50 Jahren züchtet er erfolgreich Kingtauben, die größte Taubenart auf der Erde. Mit seinen Tieren hat er unzählige Preise gewonnen. Auch im Sport war er erfolgreich, sowohl als Spieler als auch als Trainer. Und Frau Roswitha hilft bei allen Festen mit, wo sie gebraucht wird. Außerdem engagiert sie sich in der Kirchenarbeit. Zum Jubiläum gratulieren neben den drei Kindern noch neun Enkel.
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