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WÜRZBURG/KITZINGEN: Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung

WÜRZBURG/KITZINGEN

Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung

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    „Unser Ziel ist es, Menschen mit Behinderung zu ermöglichen, so selbstbestimmt wie möglich zu leben“, sagt Simone Eckenroth, Bereichsleiterin der Offenen Hilfen der Lebenshilfe Würzburg. Die Offenen Hilfen bieten ambulante Dienste für Menschen mit Behinderung und Senioren sowie deren Angehörige in Stadt und Landkreis Würzburg und Kitzingen an.

    Es sei letzten Herbst höchste Zeit gewesen, von den umfunktionierten Wohnräumen in der Weißenburgstraße in die Firmenräume in der Wilhelm-Dahl-Straße 16 umzuziehen. Am neuen Ort gibt es endlich einen Aufzug für die Kunden, eine behindertengerechte Toilette und vor allem genügend Räume, in denen Beratungsgespräche stattfinden können, so die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Doris Hartmann.

    Den Tag der Offenen Tür im neuen Sitz nutzten kürzlich die Mitarbeiter der Offenen Hilfen, um den Besuchern ihre Arbeit näher zu bringen.

    Mit dem Bereich des Familienentlastenden Dienstes und vier Mitarbeitern fing 1992 alles an. Seitdem wurde die Leistungspalette stetig erweitert und um die Fachbereiche Urlaub und Freizeit sowie Assistenz beim Wohnen ergänzt. Die Zahl der Beschäftigten stieg auf 23 hauptamtliche und über 600 ehrenamtliche Mitarbeiter an.

    „Nach Anfrage beim Familienentlastenden Dienst besuchen wir die Familie zu Hause und man lernt sich kennen. Erst dann kann individuell beraten und der am besten geeignete Mitarbeiter für die Betreuung ausgesucht werden“, erklärt Simone Eckenroth.

    „Es tut so gut, etwas in verantwortungsvolle Hände abzugeben“, so Isolde Zimmermann, Mutter von vier Kindern, unter ihnen ein siebenjähriger Sohn mit Behinderung, die sich lange dagegen sträubte, Hilfe von außerhalb in Anspruch zu nehmen.

    Dankbar für die Hilfe

    „Es ist schwer für die Eltern eines Kindes mit Behinderung einzusehen, dass es alleine nicht machbar ist“, sagt Hildegard Metzger, Kundin der ersten Stunde und Mutter einer mittlerweile 27-jährigen Tochter mit Behinderung. Sie ist froh über die Hilfe des Familienentlastenden Dienstes „die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist.“

    „Die ehrenamtlichen Mitarbeiter, oft Studenten, sind da, wenn die Eltern mal durchschnaufen müssen“, so Metzger. Auf diese Weise habe sie ganz tolle junge Leute kennengelernt. Und da die Betreuung meist längerfristig von einer Person durchgeführt werde, gehören diese jungen Leute ein Stück zur Familie.

    Auch einige der zahlreichen Angebote von Urlaub und Freizeit nimmt die Tochter von Hildegard Metzger wahr. Was ihre Tochter da alles mitmache, erstaune sie immer wieder, denn viele Sachen würden die Eltern ihren oft überbehüteten Kindern gar nicht zutrauen. Michael Giel, Leiter des Bereichs Urlaub und Freizeit, erklärt wie wichtig es ist, die Aktivitäten so individuell wie möglich zu gestalten. Das Angebot reicht von regelmäßigen Treffen, Disco- und Schwimmbadbesuchen über Versammlungen des FC Bayern Fan Clubs bis hin zu regionalen und internationalen Kultur-, Erholungs- und Abenteuerfreizeiten und -reisen.

    Der jüngste Fachbereich der Offenen Hilfen ist die Assistenz beim Wohnen. Er bietet Unterstützung, Begleitung und Beratung für alle Angelegenheiten des täglichen Lebens. Er richtet sich an Menschen mit Behinderung, die in eine eigene Wohnung ziehen oder bereits dort wohnen, sei es alleine, mit Partner oder in einer Wohngemeinschaft.

    Im neuen Gebäude ist jetzt außerdem genug Platz, einen weiteren wichtigen Service anzubieten – eine Beratungsstelle der Lebenshilfe, die unabhängig von den Angeboten der Offenen Hilfe arbeitet. Dort finden kostenlose Beratungsgespräche statt. Neben telefonischen und persönliche Gesprächen sind nach Absprache auch Hausbesuche möglich. Diese allgemeine Beratungsstelle bietet Hilfe bei persönlichen und sozialrechtlichen Fragen, schließt aber auch Wohnungs- und Freizeitberatung mit ein.

    Durch die enge Zusammenarbeit mit den anderen Beratungsstellen und Sozialdiensten, können die Mitarbeiter der Lebenshilfe ihre Kunden schnell an die richtigen Ansprechpartner weiterleiten und eine ganzheitliche Betreuung ermöglichen.

    Kontakt: Offene Hilfen und Beratungsstelle, Tel. (09 31) 78 01 29 00, www.lebenshilfe-wuerzburg.de

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