Die "Kommunale Allianz Würzburger Norden" mit ihren zehn Mitgliedsgemeinden Bergtheim, Eisenheim, Estenfeld, Güntersleben, Hausen, Kürnach, Oberpleichfeld, Prosselsheim, Rimpar und Unterpleichfeld hat Fördergelder aus dem "Regionalbudget 2021" beantragt und 95 756,92 Euro genehmigt bekommen. Das sind 80 Prozent der Nettokosten für die Umsetzung von 25 Kleinprojekten im Allianzgebiet.
Für das Regionalbudget hatte sich die Allianz zum zweiten Mal beim Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) beworben. Privatpersonen, Vereine, Kleinstunternehmen der Grundversorgung und Kommunen konnten bis Ende Januar beim ILE-Umsetzungsmanager, dem Büro Lilienbecker, ihre Projekte einreichen. Anfang Februar wählte ein Entscheidungsgremium zunächst 24 Projekte und später ein Nachrückprojekt aus.
Die unterschiedlichsten Projektideen durften netto jeweils nicht mehr als 20 000 Euro kosten und mussten spätestens zum 30. September abgeschlossen sein. Nachdem die Umsetzungsphase geschafft ist, hat das Büro Lilienbecker beim ALE die Auszahlung beantragt. "Sobald das Geld eintrifft, wird es an die einzelnen Projektträger weitergereicht", versprechen die Umsetzungsmanager Ulrike und Jens Lilienbecker.
Für die Verwirklichung der 25 Kleinprojekte gibt der Verein "Allianz Würzburger Norden" 10 000 Euro dazu. Den Rest finanzieren die einzelnen Projektträger. Für die Ausschöpfung der Fördergelder ist es wichtig, dass die Vorhaben im Allianzgebiet liegen und dem "Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept" (ILEK) dienen. Das ILEK ist ein Handlungsprogramm zur Weiterentwicklung des ländlichen Raums.
"Mit dem Regionalbudget lässt sich in unserer Region eine Menge bewegen", fasst der Allianzvorsitzende Bürgermeister Konrad Schlier aus Bergtheim zusammen. Er lobt das große Engagement und enorme Eigenleistung der Projektträger. Positiv seien ihm diesmal die Kooperationen aufgefallen. Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Initiativen hätten gemeinsam mit ihren Gemeinden Projekte verwirklicht.
Schon jetzt könnten sich die Menschen im Allianzgebiet Würzburger Norden Gedanken machen, welche Kleinprojekte sie im kommenden Jahr umsetzen möchten. Die Bekanntgabe der Antragsrunde 2022 mit ihren Voraussetzungen und Fristen wird noch im November vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erwartet.
Gern gesehen sind Projekte für Kinder unter zehn Jahren und weiterhin Förderanfragen, die Zusammenarbeit und Engagement der Bürgerschaft voraussetzen. Die Umsetzungsmanager der Allianz Würzburger Norden planen deshalb eine Info-Veranstaltung, bei der sie Fragen zum Förderinstrument beantworten. Sie ist am 4. Januar 2022 in der Alten Knabenschule in Rimpar terminiert.
"Mit dem Regionalbudget lässt sich in unserer Region eine Menge bewegen."
Konrad Schlier, Allianzvorsitzender
Zwei Förderprojekte hat die Allianz Würzburger Norden in diesem Jahr selbst beantragt. Ein Fachbüro beschäftigte sich mit Vorarbeiten für die Gründung eines Zweckverbands für die kommunale Trinkwasserversorgung. Das andere Projekt betrifft das Littering. Dieser Begriff beschreibt die zunehmende Unsitte, Abfälle aus Haushalten, Industrie oder Gewerbe im öffentlichen Raum wegzuwerfen oder liegen zu lassen. Interaktive Müllquiztafeln sollen zeigen, wie lange bestimmter Müll zum Verrotten braucht.
Die geförderten Kleinprojekte 2021 in der ILE Würzburger Norden:
In Bergtheim wurden fünf seniorengerechte Sitzbänke aufgestellt und ein Konzept für das Sport- und Spielgelände beim ehemaligen Minigolfplatz entwickelt.
In Eisenheim hat der Sportverein ASV eine Dartabteilung aufgebaut.
In Estenfeld wurden zwei Panoramaschaukeln aufgestellt, ein Trimm-Dich-Pfad mit Tafeln angelegt und auf dem Streuobstgelände der Kartause eine Lehr-Obstbaum-Anlage mit regionalen Obstbaumarten geschaffen.
In Güntersleben ist ein digitales Geschichtsportal namens "Güntersleben historisch" eingerichtet worden. Auf der Webseite sollen fortlaufend Beiträge zur Ortsgeschichte sowie neue Erkenntnisse aus den örtlichen Archiven veröffentlicht werden.
In Hausen wurde das Gelände um das Erholungsgebiet "Schindersbrünnle" in der Gemarkung Rieden verschönert und das Kruzifix vor dem Kindergarten in Erbshausen gereinigt und wieder hergerichtet.
In Kürnach wurden zwei Einbauschränke für die Aufbewahrung von Trachten angefertigt.
In Oberpleichfeld hat die Bücherei das Medienangebot und Mobiliar für Kinder erweitert. Die Feuerwehr hat einen Vitrine für die historische Uniform angeschafft und im Rathaus aufgestellt und junge Menschen haben in Eigenleistung das Jugendzentrum hergerichtet und wieder nutzbar gemacht.
In Prosselsheim schaffte der Sportverein eine Nestschaukel an und stellte sie in Eigenleistung auf.
In Rimpar gab der Freundeskreis "Schloss Grumbach" zwei neue Publikationen heraus. Ein Bürgergarten wurde angelegt und ein Bauwagen wieder nutzbar gemacht. Der Musikverein schaffte für die Nachwuchsarbeit und ein Set aus vier Pauken.
In Unterpleichfeld hat der TSV seinen Spielplatz mit Eigenleistung neu gestaltet. Die Gemeinde renovierte eine baufällige Kreuzwegstation. Die Theaterbühne Burggrumbach schaffte eine Lichtsteueranlage an. In Burggrumbach wurde das Bewässerungskonzept der Neuanpflanzungen im Burggraben gefördert und der inklusive Verein "Rollywood" schaffte sich Technik für sein neues Fassadenkino an.


