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BÜTTHARD: Ute Morawetz: Von der Verwaltungs-Angestellten zur Künstlerin

BÜTTHARD

Ute Morawetz: Von der Verwaltungs-Angestellten zur Künstlerin

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    Die 38-Jährige weiß, was sie kann, aber sie macht wenig Aufhebens darum. Wenn sie redet, wird klar: Sie stammt aus Mittelfranken, aus Theilenhofen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. 1990 kam sie beruflich bedingt in den Raum Würzburg und 2004 der Liebe wegen nach Bütthard.

    Als Naturtalent sieht sich Morawetz nicht, und sie sei keine Autodidaktin. Ihr Wunsch, professionell als Künstlerin zu arbeiten, entstand erst im Erwachsenen-Alter. Zunächst absolvierte sie eine Verwaltungsausbildung und war unter anderem von 2002 bis 2004 bei der Stadt Ochsenfurt beschäftigt, zuvor neun Jahre lang bei der Stadt Dettelbach.

    Dort hat sie mit Unterstützung eines Künstlerkreises ihre Werke erstmals ausgestellt. Ein entscheidender Schritt, denn dies bedeutete, sich öffentlich mit anderen vergleichen zu lassen und die Kritik des Publikums auszuhalten. Doch die Rückmeldungen waren so positiv, dass Morawetz von 1998 bis 2004 an einer Kunsthochschule in Bochum berufsbegleitend Airbrush-Design und Illustration studierte und sich selbstständig machte.

    Ihre Werke seien also das Ergebnis einer soliden Ausbildung. Und: „Kunst ist harte Arbeit“, stellt sie unmissverständlich fest. Aber sie empfindet es als großes Privileg, beruflich das zu tun, was ihr ohnehin Freude bereitet. Sie arbeitet mit unterschiedlichen Techniken: mit der Airbrush-Pistole, einem Gerät von der Größe eines Bleistiftes, das an eine Pressluft-Kartusche angeschlossen ist und so Farbe aufspritzt, aber auch mit Pinsel, Kreide oder Kohle. Auf Leinwand malt sie ebenso wie auf Metall oder Leder.

    Auch ihre Motive und ihre Auftraggeber sind vielfältig. Das Innere einer Gaststätte in Tauberbischofsheim hat sie ebenso gestaltet wie den Pferdetransport-Anhänger einer Ponykutschen-Sportlerin oder das Logo für ein Fotostudio. Dazu kommt beispielsweise das Deckengemälde einer Privatkapelle in Sulzdorf, frei nach Michelangelo. Auch die seit einigen Wochen an allen Büttharder Ortseingängen stehenden Begrüßungsschilder mit örtlichen Ansichten stammen aus dem Atelier von Morawetz.

    Derzeit arbeitet sie an einem besonders umfangreichen Bild: Sie bemalt die großflächigen Innenwände eines Firmengebäudes in Weikersheim. Wichtig ist ihr nach eigener Aussage, eine persönliche Beziehung zu ihren Kunden aufzubauen, deren „Herz“ zu erreichen und die Emotionen zu verstehen, die mit den Aufträgen verbunden sind.

    Morawetz möchte als Künstlerin ernst genommen werden. Neben guten fachlichen Grundlagen gehört dazu, dass sie ihren Lebensunterhalt durch ihre selbstständige Tätigkeit bestreiten kann. „Wenn das auf Dauer nicht möglich wäre, würde ich mir wieder eine Stelle suchen.“ Natürlich gebe das Einkommen von Ehemann Andreas zusätzliche Sicherheit, der als Schreiner arbeitet.

    Im Übrigen malt Morawetz nicht nur für andere, sondern auch für sich. Sie brauche Zeit, um in ihren Bildern das auszudrücken, was sie selbst bewegt - eine Möglichkeit abzuschalten und aufzutanken, wie sie jeder Mensch braucht, erst recht eine Künstlerin.

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