Der Gemeindewald hat in diesem Sommer großen Schaden genommen, berichtete Revierförster Wolfgang Fricker dem Gemeinderat. Vor allem die Buche, die noch bis vor kurzem als klimaresistent galt, sei betroffen. Selbst ältere Bäume, so um die 100 Jahre alt, würden wie bei einem starken Sonnenbrand einfach ihre Borke abwerfen und seien vollkommen entlaubt. Noch im Juni sah es nicht so dramatisch aus, wie nun zum Herbstanfang. Auf bis zu 800 Festmeter Schaden rechnet der Fachmann im Gemeindewald. Man sei zwar nicht ganz so schlimm betroffen wie die Nachbargemeinden, aber der heiße und trockene Sommer hat doch erheblichen Schaden angerichtet.
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"Mit diesem Ausmaß haben wir nicht gerechnet", gibt Fricker zu. Noch im Mai waren die Schäden nicht so intensiv sichtbar, wie jetzt im Herbst. Auch alte Bäume sind betroffen, die jetzt so langsam in die Erntezeit gekommen wären. Buchen würden sehr stark transpirieren, also viel Wasser über die Blätter wieder an die Umwelt abgeben. Das ist wahrscheinlich die Ursache, warum andere Sorten wie Eiche oder Elsbeere besser mit dem wenigen Niederschlag und der Wärme zurecht kommen. Ungefähr 500 bis 600 Bäume seien betroffen, so Fricker. Vor allem bei Bäumen die am Waldrand oder an Wegesrändern stehen, müsse schnell gehandelt werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Große Gefahr auch für Waldarbeiter
Auch für die Waldarbeiter sei eine große Gefahr gegeben. Das Kronenholz ist "extrem trocken" und könnte splittern und zu Boden fallen. Von daher empfiehlt der Forstmann die Fällung von betroffenen Bäumen nicht von Hand, sondern entweder mit Maschinen oder mit einem hydraulischen Keil. Dieses Gerät werde ferngesteuert und so könne ein Baum von den Arbeitern in sicherer Entfernung gefällt werden. Nur dort, wo die Bäume eine Gefahr für die Menschen sein könnten, sollte schnell gefällt werden, in größeren Beständen könne man die betroffenen Bäume stehen lassen und sich selbst überlassen.
Größere kahle Stellen müssten dann wieder aufgeforstet werden. Dies könne durch Naturverjüngung erfolgen oder eben durch Nachpflanzungen. Dem Gemeinderat müsse klar sein, dass er bei jeder Baumfällung Geld mitbringen müsse, da der Holzmarkt im Moment sehr angespannt und keine guten Preise bei Buchen oder Fichten zu erzielen sei. Trotzdem muss schnell gehandelt werden, um Gefahren für die Waldbesucher zu minimieren. Der Gemeinderat beschloss entsprechende Mittel im Haushalt 2020 bereitzustellen und die Holzpreise für gemeindliche Werber auf dem Niveau zu lassen, wie im vergangenen Jahr.