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WÜRZBURG: Weiterer Zuschuss für Nextbike

WÜRZBURG

Weiterer Zuschuss für Nextbike

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    Fahrräder oder doch meistens Stehräder? Die Nextbike-Station an der alten Mainbrücke.
    Fahrräder oder doch meistens Stehräder? Die Nextbike-Station an der alten Mainbrücke. Foto: Foto: Patrick Wötzel

    Deutlich Luft nach oben hat das Fahrrad-Leihsystem „Nextbike“, das inzwischen seit zwei Jahren insgesamt 75 Leihräder an verschiedenen Stellen der Innenstadt zur Verfügung stellt. Dass die Stadtverwaltung jetzt noch einmal 15 000 Euro investieren möchte, um den Betrieb ein weiteres Jahr zu testen, wurde im Umwelt- und Planungsausschuss des Stadtrats erst nach längerer Diskussion befürwortet.

    Vor allem Sabine Wolfinger und Judith Jörg von der CSU-Fraktion hatten große Bedenken, nach bisher bereits investierten 130 000 Euro noch weitere städtische Gelder in ein System zu stecken, das offensichtlich noch nicht richtig funktioniert. „Bei den Bürgern heißen sie Steh-Räder“, sagte Jörg, die genau wie Wolfinger vor allem die dürftigen Informationen von Seiten des Anbieters „Nextbike“ kritisierte: „Um zu entscheiden, ob das für Würzburg der richtige Weg oder der falsche Partner ist, hätten wir gerne konkrete Ausleihzahlen.“

    Vorwiegend von Touristen frequentiert

    Die aber waren in der Beschlussvorlage nicht zu finden. Der neue Fahrradbeauftragte Adrien Cochet-Weinandt sprach in der Sitzung von „ungefähr 200 Bewegungen pro Monat“ – keine besonders hohe Zahl bei insgesamt 75 Rädern, die Nextbike an einem Dutzend Stationen in der Innenstadt zur Verfügung stellt.

    Besser informiert ist Nadine Thielow von der Firma Nextbike: Die Würzburger Räder wurden im Mai 280 und im Juni 351 Mal ausgeliehen. „Auch für uns sind die Zahlen noch nicht zufriedenstellend, daher arbeiten wir aktuell an einem neuen Konzept für Würzburg“, teilte die Nextbike-Sprecherin auf Anfrage mit. Anders als in anderen deutschen Städten, in denen die Räder vor allem von Einwohnern und Pendlern als Ergänzung zum ÖPNV genutzt werden und über 80 Prozent der Fahrten kürzer sind als 30 Minuten, werden die Nextbikes in Würzburg hauptsächlich am Wochenende von Touristen genutzt und sind im Durchschnitt zweieinhalb Stunden unterwegs.

    E-Bikes und Lastenräder geplant

    „Das macht deutlich, dass das Angebot für die meisten Anwohner und Pendler aktuell noch nicht attraktiv genug ist. 75 Räder sind auch im Verhältnis zur Größe der Stadt und zur Einwohnerzahl einfach zu gering“, räumt Thielow ein. Der Anbieter will sein Angebot weiter ausbauen und dabei auch auf E-Bikes und Lastenräder sowie eine bessere Verknüpfung mit dem ÖPNV setzen. Auch für Dienstfahrten von Würzburger Unternehmen seien die Nextbikes interessant, so Thielow. Vor 2018 sei allerdings nicht mit einer Umsetzung zu rechnen.

    „Wir haben die Hoffnung, das noch zu einem funktionierenden System machen zu können, wenn wir noch einmal 15 000 Euro in die Hand nehmen“, sagte Stadtbaurat Christian Baumgart. Eines seiner Argumente: Beim aktuellen Fahrradklima-Test des ADFC, bei dem Würzburg wieder einmal auf einem der hintersten Plätze landete, seien die Leihräder einer der wenigen Pluspunkte gewesen. Auch Umweltreferent Wolfgang Kleiner plädierte angesichts der anstehenden Fortschreibung des Luftreinhalteplans dafür, die Leihräder „als Teil des Systems“ beizubehalten. Bürgermeister Adolf Bauer sprach sich ebenfalls für die Fortsetzung aus: „Fahrräder sind die Zukunft im Stadtverkehr.“

    Um ein „Nextbike“ zu nutzen, muss man sich zunächst in der App des Anbieters auf dem Smartphone oder im Internet unter „www.nextbike.de“ registrieren und eine Zahlungsmethode angeben. Dann kann man mit der Smartphone-App oder einer Kundenkarte an den Terminals bis zu vier Räder gleichzeitig ausleihen und nach Benutzung an einer Nextbike-Station abgeben. Pro halbe Stunde kostet die Benutzung einen Euro, pro Tag maximal neun Euro. Für Kunden mit Jahres-Vertrag (48 Euro) ist die erste halbe Stunde kostenlos.

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