Mit Weihnachten verbinde ich ganz besondere Erinnerungen, und die haben mit meiner Zeit als aktiver Sportler zu tun. Auf Weihnachten habe ich mich immer gefreut – allerdings nicht wegen besinnlicher Stunden zu Hause oder wegen leckerem Essen.
Für mich waren die Weihnachtszeit und besonders die Feiertage ganz einfach die beste Gelegenheit, in aller Ruhe zu trainieren. Unser Schwimmbad war für uns auch an den Feiertagen immer auf, und an Heiligabend war es natürlich nicht so stark genutzt wie sonst. Das habe ich mir nicht entgehen lassen.
Plätzchen essen? Glühwein trinken? Habe ich nie vermisst! Ich habe auch an Heiligabend trainiert und die Ruhe beim Training genossen. Ich hatte ganz einfach das gute Gefühl, in der Zeit einen Vorsprung gegenüber der sportlichen Konkurrenz herausholen zu können – und die nötige mentale Stärke für die anstehenden Wettkämpfe zu sammeln. Für Gedanken ans Weihnachtsfest blieb da oft wenig Raum, ich habe mich voll auf den Sport konzentriert.
Dass ich Weihnachten nicht wie viele andere Menschen gefeiert habe, daran hatte ich mich bald gewöhnt. Denn die Trainingseinheiten zu den Feiertagen gehörten in der Lebensphase zwischen 17 und 35 für mich einfach dazu. Mancher aus meinem Umfeld hat das vielleicht nicht verstanden, aber so war es eben.
Die sportlichen Weihnachten sind für mich inzwischen Geschichte, heute steht für mich die Familie im Vordergrund. Und meine zwei kleinen Kinder sind wie alle Kinder schon ganz gespannt auf die Geschenke.
Text: Thomas Lurz
Thomas Lurz ist ehemaliger Freiwasserschwimmer und einer der erfolgreichsten deutschen Schwimmer. Lurz holte zwölf Weltmeistertitel und zwei Olympiamedaillen.
In der Kolumne „Würzburger Adventskalender“ erzählen Menschen aus Würzburg Anekdoten rund um Advent und Weihnachtsfest.
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