Es ist Samstag, der 8. Dezember 2007, der mein Leben für immer verändern sollte. Beim Wandern stürze ich und breche mir mein Genick. Diagnose: Halswirbel-Querschnitt. 95 Prozent meiner Muskeln sind gelähmt, und das mit 18 Jahren.
Aber darum soll es hier nicht gehen, sondern um den Heiligen Abend. Den verbringe ich nämlich 2007 wegen diesem Unfall auf der Intensivstation – das erste Mal in meinem Leben eben nicht zuhause. Und meine Familie verbringt diesen besonderen Abend ebenso wenig daheim. Denn dieses Jahr findet unser Heiligabend zwischen EKG, Krankenhaus-Essen und Infusion statt. Sicherlich gibt es schönere Orte, um Bescherung zu feiern. Aber für mich, in dieser schweren Phase, ist das Wichtigste, nicht alleine zu sein. Und genau das ist doch das Entscheidende an Weihnachten: das Erlebnis gemeinsam mit seinen Liebsten.
Es war bestimmt nicht unser schönstes Weihnachten als Familie, jedoch ein sehr wichtiges. Deshalb möchte ich allen, die dieses Jahr, weshalb auch immer, nicht ihr "perfektes Fest" feiern können, eine Botschaft mitgeben. Eine Botschaft, die ich inzwischen als Redner und Coach häufig Menschen mit auf den Weg gebe: Es kommt nicht auf die Umstände an, sondern darauf, was Du aus ihnen machst!
Text: Sebastian Wächter
Sebastian Wächter ist Redner und Motivations-Coach. In diesem Jahr gewann er den "European Speaker Award".
In der Kolumne „Würzburger Adventskalender“ erzählen Menschen aus Würzburg Anekdoten rund um Advent und Weihnachtsfest.
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