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MAIN-SPESSART: Zwölfjährige fesselte 14-Jährige ans Bett

MAIN-SPESSART

Zwölfjährige fesselte 14-Jährige ans Bett

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    Die Geschichte ist skurril: Anfang Dezember besuchten zwei Mädchen den Angeklagten aus dem Landkreis Main-Spessart in seiner Wohnung. Beim Fernsehen alberte das Trio herum, unter anderem ahmten die 14-Jährige und der junge Mann angezogen den Geschlechtsakt nach. Als er nicht mehr mitmachen wollte, zog das jüngere Mädchen der Freundin das T-Shirt hoch und fragte den Gastgeber nach Handschellen.

    Weil es die in der Wohnung nicht gab, griff sich die Zwölfjährige eine Kordel und band ihre Freundin ans Bett. Anschließend zog sie ihr das T-Shirt und den BH aus. Auf die Aufforderung hin „Mach was an ihr“ berührte der 19-Jährige das Mädchen unsittlich. Sie setzte sich mit Tritten zur Wehr. Der junge Mann zeigte sich unbeeindruckt und versuchte, sie auf den Mund zu küssen.

    Mit Tritten gewehrt

    Nach einer Weile ließ er von ihr ab. Danach versuchte die Freundin, der Gefesselten die Hose herunterzuziehen, was aber an deren nun heftigerer Gegenwehr scheiterte. Ungewöhnlich: Die Initiative ging von der Zwölfjährigen aus. Ihre Anwesenheit brachte dem jungen Mann auch die Zusatzanklage des sexuellen Missbrauchs von Kindern ein.

    Auf die Frage des Staatsanwalts „Lassen Sie sich von einer Zwölfjährigen etwas sagen“, antwortet der Angeklagte „eigentlich nicht“. Im Verlauf der Verhandlung wurde jedoch deutlich, dass er in die 14-Jährige verliebt war. Herausgekommen war der Vorfall nur, weil das Opfer in der Schule etwas nicht hatte machen wollen und als Grund dafür angegeben hatte: „An mir hat jemand rumgemacht.“ Die Lehrer schickten sie zur Polizei. „Sie hat es mir recht emotionslos erzählt“, berichtete die als Zeugin geladene Polizistin.

    Außer Zweifel stand für die Beamtin, dass sich die 14-Jährige weit massiver hätte wehren können, weil ihr aggressives Verhalten den Polizisten auf der Dienststelle bekannt sei. „Angst hatte ich nicht, aber als sie mich ans Bett gefesselt hatten, fand ich es nicht mehr lustig“, zitiert Richter Wienand aus dem Vernehmungsprotokoll des Mädchens. Außerdem hatte die 14-Jährige bestätigt, dass der Angeklagte nicht angefangen, sondern nur mitgemacht habe. Die Vertreterin der Jugendgerichtshilfe stellte bei dem 19–Jährigen massive Reifedefizite fest. Sein Geständnis bei der Polizei und vor Gericht rechnete der Staatsanwalt dem Angeklagten an. Die beiden Mädchen mussten dadurch nicht aussagen. Andererseits stand der junge Mann schon viermal wegen kleinerer Delikte vor Gericht.

    Ins Gewissen geredet

    Das Jugendschöffengericht verurteilt den jungen Mann zu einer Geldauflage in Höhe von 300 Euro und zwei Freizeitarresten. Es nahm damit auch auf die berufliche Zukunft des jungen Mannes Rücksicht, der eine Ausbildung beginnen will. Richter Matthias Wienand warnte den 19-Jährigen eindringlich: „Fällt in drei Jahren, wenn sie über 21 sind, nochmal so etwas vor, kommen sie direkt ins Gefängnis.“

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