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Juniorenfußball: Rimini-Cup steht künftig in Hoffenheim

Juniorenfußball

Rimini-Cup steht künftig in Hoffenheim

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    Da geht's zur Sache: Im Endspiel schenkten sich der Hoffenheimer Marc Barisic (links) und Benedikt Kirsch von der Bayernauswahl nichts.
    Da geht's zur Sache: Im Endspiel schenkten sich der Hoffenheimer Marc Barisic (links) und Benedikt Kirsch von der Bayernauswahl nichts. Foto: Foto: ANJA SCHMITT

    Verschwitzte lange Haare, perfekt austrainierter Körper und ein Zahnpasta-Lächeln – Georgio Roumeliotis schaut aus wie ein Fußballprofi und hat auch bis gerade eben beinahe schon gespielt wie einer. Beinah. Denn natürlich fehlt noch ein ganzes Stück zum Traum von Bundesliga, Champions League und Nationalmannschaft. Aber immerhin: Der 14-Jährige hat soeben mit der U 15 der TSG Hoffenheim den Rimini-Cup gewonnen. „Wir wollten den Cup, jetzt haben wir den Cup“, sagt Roumeliotis so trocken, als habe er schon zig Interviews gegeben.

    Es war wieder mal eine gelungene Talentschau auf dem Geländer der TSVgg Hausen. Der Bad Kissinger Stadtteilklub hat mit der 22. Auflage des Rimini-Cups trotz ständiger Regenschauer einen Zuschauerrekord aufgestellt. Sagt zumindest Turnierleiter und Vereinsboss Eckhard Fehr, der 6500 Juniorenfußball-Freunde an den zwei Turniertagen, dem Party-Freitag und beim Freundschaftsspiel zwischen Zenith St. Petersburg und der Bayernauswahl (0:3) gezählt haben will. Auch wenn's möglicherweise nur halb so viele waren, Schwamm drüber, der Zuspruch war einmal mehr riesig.

    Bereuen brauchte den Besuch auf der schmucken Sportanlage keiner. Wie in all den Jahren zuvor zeigten die acht U-15-Mannschaften aus fünf Nationen, warum sie bereits bei großen Klubs kicken. Allen voran natürlich der Bundesliga-Nachwuchs der TSG Hoffenheim. Balltechnisch 1a, taktisch auch schon erstaunlich gut geschult, mischten Hopps Jüngste die Konkurrenz tüchtig auf und besiegten im Endspiel schließlich die als Titelverteidiger angetretene Bayernauswahl hoch verdient mit 2:0. Hernach gab's – neben der für den Siegesfall angekündigten Haupthaar-Rasur beim etwas skurrilen TSG-Fan Roland „Bisam“ Trapp aus Kleinbrach – Jubel pur. Und doch behielt Turnier-Torschützenkönig Roumeliotis klaren Kopf. „Mein Ziel ist schon Profifußballer, aber ich weiß auch, dass die Chancen höchstens 50:50 stehen.“ Bei der Frage nach dem Plan B freilich grinste der Ludwigshafener Realschüler, der im dritten Jahr in Hoffenheim kickt, nur verschmitzt: „Nein!“

    Beim Final-Verlierer war man ein paar Meter weiter alles andere als geknickt. „Ausgerechnet das beste Spiel haben wir verloren“, kartete Bayernauswahl-Trainer Robert Heringlehner zwar etwas nach, war aber ob der „ordentlichen Leistung“ seiner Jungs aus dem weiß-blauen Leistungskader zufrieden. Kein Wunder, fühlt er sich doch in Hausen stets wohl: „Normal haben wir ja Spielmaßnahmen gegen andere Landesverbände. Da ist so ein Turnier wie der Rimini-Cup eine interessante Geschichte. Hier ist immerhin europäisches Spitzenniveau geboten.“

    In dem der bayerische Nachwuchs locker mithalten kann. Was natürlich auch DFB-Auswahltrainer Paul Schumann freute. „Die Einführung der Nachwuchs-Leistungszentren vor elf Jahren hat sich längst ausgezahlt. Aber: Trotz allen Talents haben die Jungs noch einen harten Weg vor sich, ehe sie in fünf, sechs Jahren in den Profiligen ihrer Verbände auftauchen.“ Harter Weg heißt harte Arbeit – und die schlägt sich schon im U-15-Alter in fünf Trainingseinheiten pro Woche nieder.

    Da schielt Uli Baumann schon ein bisschen neidisch zu den Kollegen rüber. Mit der C-Jugend des FC 05 Schweinfurt übt er dreimal die Woche, freut sich, wenn – wie in diesem Jahr – vorzeitig der Bayernliga-Klassenerhalt geschafft ist. In Hausen steckte seinen Jungs die schwere Saison sowie die letztwöchige Teilnahme am Cordial-Cup sichtlich in den Beinen. „Wir waren nicht so frisch. Doch wenn wir läuferisch mithalten können, dann können wir auch insgesamt mithalten“, spielte er auf das höchst beachtliche 0:0 gegen den späteren Turniersieger Hoffenheim im ersten Spiel an. Vor allem in der Defensive verkaufte sich der FC 05, in dessen Reihen mit Timo Eichmann (Sulzthal), Pascal Schmitt (Maßbach) ind Julian Hüfner (Bad Kissingen) auch drei Spieler aus dem Kissinger Landkreis stehen, als Außenseiter ordentlich. „Einen Lerneffekt hatte das Turnier aber für uns: Im Aufbauspiel nach vorn müssen wir besser werden“, so Baumann.

    Nicht mehr viel verbessern kann „Ecki“ Fehr. Der zu Ehren der Turnier-Debütanten PAOK Saloniki nach der Vorrunde veranstaltete Griechische Abend war neu – und der nächste Volltreffer eines Turniers, das erneut Spione der großen Klubs anlockte. „Ein Turnier zieh ich noch durch“, versprach Fehr, der sich dann, nach 20 Jahren TSVgg-Vorsitz, möglicherweise zurückziehen will. Doch jede Wette: Den Rimini-Cup wird's auch in der 24. Auflage geben.

    Statistik des Rimini-Cups

    Vorrunde

    Gruppe A: 1. Slavia Prag 5:2 Tore/7 Punkte, 2. Austria Wien 5:2/7 (direkter vergleich 2:2, deswegen Elfmeterschießen: 4:2 für Prag), 3. PAOK Saloniki 3:3/3, 4. Zenith St. Petersburg 0:6/0.

    Gruppe B: 1. Bayernauswahl 4:0/9, 2. TSG Hoffenheim 3:2/4, 3. 1. FC Nürnberg 4:4/3, 4. FC 05 Schweinfurt 0:5/1.

    Endrunde

    Halbfinale: Prag – Hoffenheim 0:3, Wien – Bayernauswahl 1:3 (1:1) nach Elfmeterschießen

    Um Platz 7: St. Petersburg – Schweinfurt 2:0

    Um Platz 5: Saloniki – Nürnberg 3:1

    Um Platz 3: Prag – Wien 4:3 (0:0) nach Elfmeterschießen

    Endspiel: Hoffenheim – Bayernauswahl 2:0

    Sonderpreise

    Torschützenkönig: Georgio Roumeliotis (Hoffenheim/mit noch fünf weiteren Spielern jeweils zweimal erfolgreich, aber Erster, weil er zusätzlich noch mit einem Schuss ein Eigentor erzwungen hat)

    Bester Spieler: Michael Pehaczek (Prag)

    Bester Torwart: Dennis Deter (Hoffenheim)

    Fairplay-Wertung: PAOK Saloniki

    ONLINE-TIPP

    Viele weitere Bilder von den Zuschauern und Spielern beim Turnier um den Rimini-Cup finden Sie im Internet auf unserer Seite: www.mainpost.de/sport/badkissingen

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