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LICHTENFELS: Ein ziemlich harmonischer Abend

LICHTENFELS

Ein ziemlich harmonischer Abend

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    Oberwasser hatten die ACL-Ringer in den meisten Duellen: Dem sehr starken Juhasz Bence (oben) gelingt hier zwar nicht der Schultersieg gegen Christian Borgwardt, dafür jedoch kurz darauf der Mannschaftsvierer durch technische Überlegenheit.
    Oberwasser hatten die ACL-Ringer in den meisten Duellen: Dem sehr starken Juhasz Bence (oben) gelingt hier zwar nicht der Schultersieg gegen Christian Borgwardt, dafür jedoch kurz darauf der Mannschaftsvierer durch technische Überlegenheit. Foto: Fotos: Christian Voll

    Ringer-Bundesliga Nord

    Der erste Schritt auf dem Weg zum Play-off-Showdown in der Bundesliga Nord gegen Luckenwalde in zwei Wochen wurde von den Ringern des AC Lichtenfels souverän gemacht. Über die Berechtigung ihres 24:10-Sieges gegen den KAV Mansfelder Land gab es keine zwei Meinungen.

    Schon die Aufstellung der Gäste ließ erkennen, dass sie nicht zwingend danach trachteten, den „Hexenkessel“ AC-Halle um jeden Preis zu stürmen. Neun deutsche Athleten – darunter zwar die ehemaligen Deutschen Meister Emanuel Krause und Fabian Jänicke – standen in ihrem Aufgebot, nicht aber ihr Topmann Magomedmurad Gadzhiev (der in zehn Kämpfen noch nicht einen Mannschaftspunkt abgegeben hat). So gewinnt man in der Ringer-Bundesliga im Regelfall nicht.

    Genau so kam es auch: Zwei schnelle technisch überlegene 13:0- bzw. 11:0-Siege von Juhasz Bence (55 Kilo griechisch) gegen Christian Borgwardt und von Dato Kerashvili (120 Kilo Freistil) gegen Robert Glor zeigten früh die Richtung an, in der an diesem Abend „der Hase laufen“ sollte. Und das auch noch, obwohl Adam Bienkowski (60 Kilo Freistil) dem Katzen gewandten Emanuel Krause nie gefährlich werden konnte und klar mit 0:9 unterlag.

    Mag sein: Das Spektakel war schon 'mal größer in der AC-Halle. Aber man konnte es hernach auch so pragmatisch sehen wie Trainer Ali Hadidi. „Mir ist es letztlich lieber, ohne die ganz große Aufregung zu gewinnen, als zu verlieren“, schmunzelte er

    Zumal der Blick bei allen Lichtenfelsern sich irgendwie schon auf das „Play-off-Finale“ nach den Weihnachtstagen gegen den unmittelbaren Kontrahenten aus Luckenwalde zu richten schien. Und dies noch mehr, nachdem auch die beiden Griechisch-Duelle vor der Pause zu einer einseitigen Angelegenheit zu Gunsten der „Roten“ gerieten. Dabei durfte der 41-jährige Altmeister Olrik Meißner (KAV, 96 Kilo) sich sogar beim Unparteiischen Jörg Jähnichen (RSK Gelenau) bedanken, dass dieser Gnade vor Recht walten ließ und sich die finale Passivitäts-Disqualifikations-Verwarnung verkniff. So blieb es beim lockeren 6:0-Vorsprung für den ziemlich genau halb so alten ACL-Norweger Marthin Nielsen.

    „Mir ist es letztlich lieber, ohne die ganz große Aufregung zu gewinnen, als zu verlieren.“

    Ali Hadidi Trainer des AC Lichtenfels

    Bei Arne Brömme (KAV, 66 Kilo) indes hatte der Unparteiische zu Recht weniger Nachsicht. Der Gästeringer war gegen Rumen Savchev aber auch allzu deutlich im Flucht-Modus“ unterwegs und wurde schon nach zweieinhalb Minuten beim Stande von 0:4 von der Matte beordert.

    15:3 hieß es dadurch bei Halbzeit für den AC Lichtenfels, der den einzigen Wermutstropfen des Abends in Form einer Schulterverletzung von André Frant (84 Kilo Freistil) hinnehmen musste, die ihn schon in Runde 1 zur Aufgabe zwang.

    „Ich fand Fabians Geste klasse, dass er nach dem Urteil auch meinen Arm nach oben gereckt hat zum Zeichen eines ebenbürtigen Duells.“

    Tobias Schütz über seinen Gegner

    Wenn man an diesem fast schon harmonischen Abend über etwas hätte diskutieren wollen, dann höchstens über die – zugegeben verwegene – Frage, ob man sich beim Ringen in Ausnahmefällen vielleicht doch mal ein Unentschieden wünschen sollte.

    Denn sowohl Tim Müller und Krzysztof Bienkowski (66 Kilo Freistil) als auch Tobias Schütz und Fabian Jänicke (84 Kilo griechisch) schenkten sich nichts und nahmen sich nichts. Beide Male lautete der Endstand 1:1 nach Ablauf der sechs Minuten, die jeweils keinen Verlierer verdient hatten.

    Einmal hatten die ACler Glück (in Form der geringen Zahl an Verwarnungen für den Gewinner Tim Müller), einmal die Gäste (in Form der letzten Wertung für Fabian Jänicke), wobei der unterlegene Tobias Schütz Größe in der Niederlage zeigte: „Das geht schon in Ordnung so. Wir kennen uns schon ewig, wir können uns auch gut leiden, und es war immer knapp. Außerdem fand ich Fabians Geste klasse, dass er nach dem Urteil auch meinen Arm nach oben gereckt hat zum Zeichen eines ebenbürtigen Duells.“

    Es war nicht die einzige auffallend faire Aktion zwischen beiden Teams an diesem Abend, bei dem man sich auch in den abschließenden 74-Kilo-Klassen nicht mehr sonderlich weh tat. Andreas Eichheimer (ACL, griechisch) kontrollierte dabei Lars Levermann ohne allzu große Mühe. Und Serghei Shishkov (Freistil) hatte gegen den jungen KAV-Ersatzmann Brian Bliefner schon nach knapp zwei Minuten die 12:0 Punkte zur technischen Überlegenheit beisammen.

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