
Der TSV Bad Königshofen setzt auch im dritten Jahr seiner Zugehörigkeit zur Tischtennis-Bundesliga TTBL auf Kontinuität. Mit dem Lokalmatador Kilian Ort, Mizuki Oikawa (fünfte Saison) und Filip Zeljko (ebenfalls fünfte Saison) konnte das bisherige Kernteam gehalten werden. An Stelle von Bence Majoros, der nie aus dem Schatten seines Vorgängers Darko Jorgic heraustreten konnte, wurde mit dem gebürtigen Oberpfälzer Bastian Steger einer der erfolgreichsten Akteure der letzten TTBL-Saison verpflichtet. An diesem Samstag, 17. August, empfängt der TSV Bad Königshofen um 19 Uhr zum ersten Saisonspiel den TTC Zugbrücke Grenzau in der Shakehands-Arena.
Steger bringt Erfahrung ins junge Team
Steger, der von Werder Bremen kam, bringt auch eine gehörige Portion Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene in das junge Team der drei im Schnitt 22-Jährigen ein. Wofür man gern in Kauf nahm, dass vom Mannschaftsbus der Aufkleber „Jüngstes TTBL-Team Deutschlands on tour“ entfernt werden musste. Steger, 38, hebt den Altersdurchschnitt, aber auch den Leistungsdurchschnitt des Teams. Dieses hat, noch ohne ihn, mit den Erfahrungen aus der ersten Saison (Vorletzter) in der zweiten drei Mannschaften hinter sich lassen können.
Der dünne Kader ist ein Problem
Mit einem weiteren Entwicklungssprung sollte man rechnen dürfen, wobei immer ein Manko im Raum stehen bleibt: Der Kader ist mit vier Spielern, also nur einem Ersatzmann, einer der kleinsten in der Bundesliga. Es darf sich kein Spieler verletzen, was zum Beispiel Kilian Ort in den letzten drei Spielzeiten nicht gelungen ist. Filip Zeljkos Entwicklung in der letzten Saison als erster und einziger Ersatzmann verspricht zwar, dass der ehemalige Zweitliga-Spieler mit positiver Bilanz auch in der TTBL den einen oder anderen Punkt wird beitragen können. Ein Garant dafür war er bisher jedenfalls nicht. In der letzten Saison gewann er nur eines von acht Einzeln.
Aufstellungspoker weiter nicht möglich
Da Bence Majoros, der inzwischen in Frankreich aufschlägt, auch nur auf die magere Bilanz von 4:16 kam, hingen Gedeih und Verderb an Mizuki Oikawa (18:9) und Kilian Ort (10:9). Dass fünf der sieben entscheidenden Schlussdoppel verloren gingen, lag auch daran, dass einer der beiden Topspieler jeweils auf Position 1 zwei Einzel spielte und deshalb nicht auch noch Doppel spielen durfte. Zu taktischem Aufstellungspoker, wie ihn andere Teams praktizieren, konnte und kann man auch in dieser Saison voraussichtlich nicht greifen. Allerdings gibt es unter dem Stammtrio eine größere Ausgeglichenheit mit der Verpflichtung von Bastian Steger, der in Bremen, immerhin beim Vorletzten, auf die zweitbeste Einzelbilanz aller 49 TTBL-Spieler mit 23 Siegen und zehn Niederlagen kam.
Rechnung mit vielen Unbekannten
Jetzt könnte man auf die Idee einer Milchmädchen-Rechnung kommen, wonach man nur die Vorjahresbilanzen von Steger (2.), Oikawa (4./18:9) und Ort (23./10:9) addiert und mit den anderen zehn Vorjahresgegnern vergleicht. Es käme in der Tat ein Platz in den Play-offs der besten vier der regulären Punkterunde heraus. Doch diese Rechnung beinhaltet gleich mehrere Unbekannte und ist deshalb wenig aussagekräftig. Vorausgesetzt, dass alle TSV-Spieler gesund durch die Saison kommen, dürfte der Kreis der Favoriten auf die Play-offs so groß wie seit Jahren nicht sein und etwa die Hälfte der Liga umfassen. Ob der Vorjahres-Vierte, die Überraschungsmannschaft des TTC Schwalbe Bergneustadt, dazu gehört, ist eher zu bezweifeln. Das Team um Nationalspieler Benedikt Duda ist zwar unverändert zusammen geblieben, fast alle anderen haben sich aber verstärkt.
Schafft es Düsseldorf auf den Thron?
Dem 1. FC Saarbrücken, Dritter in der Punkterunde, könnte diesmal der große Wurf gelingen. Zum Liga-Primus Patrick Franziska, dem Ex-Bad Königshöfer Darko Jorgic und Tomas Polansky, alle mit positiver Bilanz, sind der Chinese Shang Kun und der als eines der größten Talente des Kontinents gepriesene Rumäne Cristian Pletea dazugestoßen. Die Saarländer haben ein Luxusproblem bei der Aufstellung. Borussia Düsseldorf, seit Jahren und nach 29 Titelgewinnen wieder einmal vom Thron gestoßen, ist zusammengeblieben und hat sich mit dem Nationalspieler Ricardo Walther verstärkt. Gespannt sein darf man, ob die Einsätze von Timo Boll wieder so spärlich ausfallen. In Düsseldorf musste er sich mit seiner Mannschaft zum zweiten Mal dem TSV Bad Königshofen beugen, wobei Boll, der sich in Bad Königshofen noch nicht sehen ließ, gegen Oikawa unterlag.
Meister Ochsenhausen bleibt zusammen
Wie stark ist der amtierende deutsche Meister und Pokalsieger TTF Ochsenhausen in dieser Saison? Der Brasilianer Hugo Calderano, der Franzose Simon Gauzy, der Österreicher Stefan Fegerl, der Pole Jakub Dyjas und der Russe Dmitrij Mazunov sind geblieben und keinen Deut schlechter einzuschätzen als in der vergangenen Saison. Was steckt in der Wundertüte TTC Neu-Ulm? Die von einem Medienunternehmer aus dem Boden gestampfte Mannschaft des neu gegründeten Vereins bekam eine Wildcard und komplettiert die TTBL auf die Sollstärke von zwölf Mannschaften. Der Grund: Es solle endlich auch einen Abstiegskampf geben. Zu dem es aber nur dann kommt, wenn sich tatsächlich wieder einmal ein Zweitliga-Meister den Aufstieg in die TTBL zutraut oder leisten kann.
Neu-Ulm mit Acht-Mann-Kader
Wer die Auflagen des TTBL-Masterplans erfüllen muss und von den Etats der zwölf Erstligisten erfährt, von denen sich der des TSV vermutlich in der unteren Hälfte bewegt, wird schwer umzustimmen sein. Es sei denn, es steigt noch ein Wildcard-Interessent wie Phönix aus der Asche. Neu-Ulm präsentiert jedenfalls schon mal einen Acht-Mann-Kader, unter anderem mit zwei Chinesen, einem Südkoreaner, dem Portugiesen Tiago Apolonia, zurück aus der japanischen Liga, dem Brasilianer Gustavo Tsuboi aus Bremen, dem Franzosen Abdel-Kader Salifou und dem deutschen Talent Kay Stumper.
Vizeweltmeister Falck jetzt in Bremen
Werder Bremen hat sich nach Stegers und Tsubois Wechsel den schwedischen Vizeweltmeister Mattias Falck bereits vor dessen WM-Coup vom AS Pontoise in Frankreich geangelt und zusätzlich Kirill Gerassimenko und Marcelo Aguirre aus Grenzau geholt. Selbst Grünwettersbach sollte trotz des Abgangs von Ricardo Walther durch die Zugänge von Tobias Rasmussen (Saarbrücken) und Wang Xi (Fulda) eher noch stärker geworden sein. Fulda, Mühlhausen, Grünwettersbach, Bremen, Bergneustadt und Bad Königshofen sollten mit dem Abstieg nichts zu tun haben, während Grenzau und Jülich, letzte Saison Drittletzter und Letzter, um einen hinteren Mittelfeldplatz kämpfen werden.
Saisonstart hat große Bedeutung
Womit den beiden ersten Spielen des TSV Bad Königshofen, an diesem Samstag, 17. August, 19 Uhr, daheim gegen Grenzau und am Sonntag, 25. August, 15 Uhr, in Jülich, eine sehr große Bedeutung zukommt. Sie müssen unbedingt gewonnen werden, wenn die optimistischen Zielvorstellungen nicht vorzeitig ins Wanken geraten soll. Sie lauten: zwischen „vordere Tabellenhälfte“ und „vorderes Drittel“. In der nach eigener Einschätzung zweitstärksten Liga der Welt ist der TSV mit den Weltranglistenplätzen 76 (Oikawa, zehntbester Japaner), Steger (88), Ort (215) immer noch ein Außenseiter. Hinter vier Chinesen und einem Japaner sind die Nummern 6, Hugo Calderano, 7, Mattias Falck, 8, Timo Boll, 15, Patrick Franziska und 20, Simon Gauzy, alle absolute Weltklasse, in Bad Königshofen zu sehen.
TSV Bad Königshofen
Bastian Steger
Nationalität: Deutscher
Alter: 38
Schlaghand: rechts
Weltrangliste (August): 88
Mizuki Oikawa
Nationalität: Japaner
Alter: 22
Schlaghand: rechts
Weltrangliste (August): 76
Kilian Ort
Nationalität: Deutscher
Alter: 23
Schlaghand: rechts
Weltrangliste (August): 215
Filip Zeljko
Nationalität: Kroate
Alter: 22
Schlaghand: rechts
Weltrangliste (August): 517
Koji Itagaki
Nationalität: Japaner
Alter: 49
Position: Trainer
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