Tischtennis
Bundesliga Männer
ASV Grünwettersbach – TSV Bad Königshofen
(Montag, 19 Uhr, Tischtennis-Zentrum)
Zum Duell zweier Teams aus dem gesicherten Mittelfeld kommt es, entgegen der ursprünglichen Terminierung, nicht am Sonntag, sondern am Montag im Karlsruher Stadtteil Grünwettersbach, wo der Tabellenachte den Sechsten TSV Bad Königshofen zu Gast hat. Der Abstand der Grabfelder zu den Playoffs beträgt gerade mal vier Punkte nach den beiden Siegen in Grenzau und gegen Jülich. Womit man doch tatsächlich noch einmal einen Angriff auf die Play-Offs, die Finalrunde der besten Vier, starten könnte. Schließlich konnte die Mannschaft von Headcoach Koji Itagaki das Hinspiel gegen diesen Gegner mit 3:0 für sich entscheiden.
Allerdings haben der DTTB (Deutscher Tischtennisbund) und die TTBL (Tischtennis-Bundesliga-GmbH) den Königshöfern bereits ein paar Wochen im Voraus einen großen Strich durch die Rechnung gemacht. Fakt ist, dass Manager Andy Albert und Sportleiter Udo Braungart vom TSV sofort nach Veröffentlichung des Spielplans der Saison 2019/20 durch die TTBL ihren eigenen Terminplan mit ihren vier Spielern koordiniert haben. Was nicht einfach ist in Anbetracht diverser Lehrgänge, Länderspiele, Weltcup- und Qualifikationsturniere in Deutschland (Steger und Ort), Kroatien (Zeljko) und Japan (Oikawa). Heraus kam dabei u. a. die Abmachung mit dem Japanischen Verband, dass Mizuki Oikawa dieses Spiel in Grünwettersbach am Sonntag, 15. Dezember, noch bestreiten sollte und von da aus nach Japan zu einer WM-Qualifikation fliegt und gegen Bremen (20. Dember) und in Neu-Ulm (22. Dezember) fehlt.
Harter, aber verlässlicher Partner
Laut Andy Albert „ist der Japanische Verband in solchen Verhandlungen und Vereinbarungen ein harter, aber ebenso verlässlicher Partner und das müssen wir demzufolge auch sein und unsere Zusagen einhalten.“ Im Nachhinein hat aber der DTTB den Grünwettersbacher Spieler Dang Qiu zu einem Weltcup-Turnier in China gemeldet, von dem er erst am 15. Dezember zurück kam und das Spiel um einen Tag nachverlegt auf Montag, 16. Dezember. Womit der Konflikt geboren war, bei dem der Auslöser nicht der TSV Bad Königshofen war. Albert berichtet von wochenlangen Bemühungen, dann eben den Termin vor- oder nachzuverlegen in Zeitfenster von jeweils knapp drei Wochen im November, Dezember oder Januar. Als die TTBL ablehnte, schien diesbezüglich eine mündliche Einigung mit Grünwettersbach erzielt. Man stellte deshalb einen schriftlichen Antrag, der bei der Gesellschafter-Versammlung der TTBL-GmbH in Haus des Sports in Frankfurt verhandelt wurde.
In diesem wies man u. a. auf die eigene Unschuld an diesem Terminkonflikt hin und darauf, man wolle einen Image-Schaden von der Sportart Tischtennis und der TTBL fernhalten. Den befürchte man, wenn der TSV, der über keinen weiteren Spieler mit Lizenz verfügt, mit zwei gesunden Spielern (Steger, Zeljko) und einem verletzten (Ort) anreisen müsse.
Andy Albert ist enttäuscht
Grünwettersbach war aber vorher vom Agreement abgesprungen, so dass der TSV Bad Königshofen, selber einer der Gesellschafter, alleine dastand. „Man hat wieder mal gesehen, wer hier das Sagen hat“, zeigte sich Albert nach der Sitzung in Frankfurt enttäuscht. Die TTBL beruft sich auch auf ihre Satzung, dass es keine Spielverlegungen um mehr als einen Spieltag vorher oder nachher geben dürfe. Durchgesetzt haben sich die großen Vereine, die einen ihrer Topspieler jederzeit ersetzen können. Erschwerend hinzu kommt bei den Königshöfern die Verletzung von Kilian Ort, mit der man natürlich nicht argumentieren kann.
Alles möglich bei Kilian Ort
Nun ist der Fall, den man vermeiden wollte, also doch eingetroffen: Bastian Steger und Filip Zeljko werden sich vermutlich Dang Qiu, Wang Xi und Tobias Rasmussen stellen, die sie im Hinspiel 3:0 besiegen konnten. Kilian Ort auf die Frage, ob er seine Spiele abschenkt oder es versucht und dann irgendwann aufgibt oder ob er es ohne jedwede Spielpraxis nach drei Monaten einfach mal ernsthaft und seriös probiert: „Stand heute ist alles von dem möglich.“ Sein letztes Spiel absolvierte er gegen genau diesen Gegner im Hinspiel am 15. September und gewann in einem seiner besten Bundesligaspiele gegen den Abwehrspieler Wang Xi mit 3:2 Sätzen und einem 14:12 im fünften Satz.
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