Zum zweiten Mal in diesem Jahr stand die Bürgermeister-Goebels-Halle im besonderen Fokus der Kickbox-Sportler. Nach den German Open ging nun die deutsche Meisterschaft, die zudem als Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaft dient, an zwei Tagen über die Bühne. Wieder waren die Stadt Bad Neustadt und das „Arena Kampfsportzentrum“ von Steven Glover perfekte Gastgeber. Über 626 Kampfsportler aus 87 Vereinen gingen ins Rennen.
Bereits auf dem Weg zum Schulberg konnte man anhand der Autokennzeichen erkennen, dass Sportler aus ganz Deutschland vertreten waren. Viel vorgenommen hatten sich Steven Glover (amtierender Amateur-Weltmeister im Kickboxen in der Version des Weltverbands WAKO), Patrick Scherf und Berti Piontek als Lokalmatadoren und sportliche Vertreter der Region. Doch dann die Ernüchterung: Drei – zwei – eins. Am Ende stand nur noch Berti Piontek auf der „Arena-Liste“ (wir berichteten) und der hatte sich viel vorgenommen.
Bis dato weniger sportlich unterwegs, kam der heute 15-Jährige durch seinen Bruder vor drei Jahren zum Kampfsport. Aus dem Probetraining wurde mehr. Nach intensiven Trainingsmonaten verfügt Berti Piontek schon über einige Turniererfahrungen und hatte nach dem 2. Platz bei der bayerischen Meisterschaft noch eine Rechnung offen. Im Finale war er damals nach eigenen an einem Systemfehler und verzögerter Punktanzeige an Eugen Ill vom TV Altötting gescheitert. Jetzt sollte es auf „Matte 5“ ein Wiedersehen geben.
Bei elf Leichtkontaktkämpfern in der starken Klasse der „Jugend A – 63 Kilo“ hatte der Arena-Nachwuchs-Fighter zunächst Glück: Er zog in der ersten Runde ein Freilos. Aufregung, Herzklopfen, mentaler und physischer Aufbau durch Trainer Steven Glover vor dem Viertelfinale. Die drei Mattenrichter platzierten sich, dann teilte der Schiedsrichter mit, dass sein Gegner aus Braunschweig nicht antritt. Halbfinale und immer noch kein Kampf. Aber der Glover-Schützling war „heiß“, es sollte den Revanchekampf gegen Eugen Ill aus Altötting geben. „Hau nicht so wild drauf, lieber kontrolliert, arbeite mit Köpfchen“, so die Worte seines Coaches an Berti Piontek.
Angefeuert von seinen Fans und dank guter Leistung stand nach zweimal zwei Minuten die Finalteilnahme fest. Dort kämpfte er super, fühlte sich auf der Siegerstraße, doch die Kampfrichter entschieden knapp nach Punkten gegen ihn. Vizemeister ist aber auch aller Ehren wert, vor allem, wenn man wie Berti Piontek noch am Anfang seiner Karriere steht. Gekämpft wurde in den Disziplinen Pointfighting, Leichtkontakt, Vollkontakt, LowKick, K1, Kick Light sowie Musikformen.