Es geht eng zu im Tabellenkeller der Landesliga Nordwest. Und mit dem TSV Kleinrinderfeld, der TG Höchberg, dem TSV Lengfeld und dem ASV Rimpar sind gleich vier Vereine aus dem Würzburger Umfeld vom Abstieg bedroht. Und selbst der TSV Unterpleichfeld sowie der FC Geesdorf müssen trotz ihrer einstelligen Tabellenplätze noch ein wenig nach hinten schauen. Was hat sich bei den Vereinen in der Pause getan?
Ein wenig durcheinander gewirbelt hat die Corona-Pause die Planungen beim TSV Unterpleichfeld – oder eben auch nicht. Ursprünglich war beim Tabellensiebten vorgesehen, nach der Saison 2019/20 den Trainerposten ab 1. Juli wieder mit Thomas Redelberger zu besetzen. Am Termin konnte man in Unterpleichfeld festhalten, nur wurde es nun eben nicht nach, sondern mitten in der Runde. Redelberger, der den TSV schon von 2012 bis 2018 gecoacht hatte, übernimmt für den Rest der Saison von Andreas Zehner. Der tritt als Co-Trainer in die zweite Reihe zurück.
Viel Nachholbedarf in Unterpleichfeld
"Die Trainerkette ist trotz Corona ins Laufen gekommen", erklärt Redelberger seine Rückkehr vom SC Schwarzach. "Die Termine standen vorher schon fest." Aber auch sonst hat sich einiges getan beim TSV. Drei Abgängen stehen vier Neue gegenüber. Und die sind zusammen mit der Mannschaft seit Mitte Juli wieder auf dem Platz. "Es ist schwierig nach der langen Pause. Auch wenn sich die Jungs fit gehalten haben, die Bewegungsabläufe beim Fußball sind anders als beim Radfahren", hat Redelberger gemerkt, dass die Corona-Pause deutliche Spuren hinterlassen hat.
"Es ist klar zu spüren, dass die Jungs richtig Bock auf Fußball haben", kann der 38-Jährige mit seiner Mannschaft den erneuten Start kaum erwarten. Aber: "Diese Lust müssen wir - damit meine ich Andreas Zehner und mich - bis in den September konservieren. Es wäre schon schade, wenn es dann doch nicht losgeht", hofft der TSV-Coach, dass die Qualen in der Vorbereitung letztlich nicht umsonst sind.
Benedikt Engert ist nun Assistent in Kleinrinderfeld
So ähnlich sieht es auch Peter Engert, Sportleiter beim TSV Kleinrinderfeld: "Es wird Zeit, dass es wieder losgeht." Dann allerdings ohne Magnus Rentzsch. Der TSV-Co-Trainer ist nach Veitshöchheim abgewandert, seinen Posten übernimmt künftig B-Schein-Inhaber Benedikt Engert. Das alles natürlich vor leeren Zuschauerrängen, "auch wenn sich die Leute nebenan an den Badeseen tummeln dürfen", kritisiert Engert die "Unverhältnismäßigkeit".
Die Zeit genutzt, um den eigenen Nachwuchs wieder etwas anzuschieben, hat der TSV Lengfeld, der darauf hofft, dass die gemeldete U 15 lange bei der Stange bleibt. Für Rudolf Kerl, den neuen Sportleiter, war und ist es wichtig, "dass wir die Runde zu Ende bringen". Und das am besten mit einem Platz im Mittelfeld. Derzeit steht Lengfeld noch auf Relegationsplatz 14. "Ein Sieg im Nachholspiel gegen Memmelsdorf ist da natürlich immens wichtig", hofft Kerl, dass der Re-Start erfolgreich verläuft.
Marcel Heck folgt in Rimpar auf Harald Funsch
Einen Wechsel auf der Trainerbank gab es auch beim ASV Rimpar. Harald Funsch hatte seinen Abschied zum Saisonende angekündigt, vollzog diesen nun zum 1. Juli. Sein Nachfolger ist der bisherige Co Marcel Heck. "Mindestens sechs Siege brauchen wir", weiß Rimpars Abteilungsleiter Jens Bausenwein um die kritische Lage beim ASV, derzeit mit nur 22 Zählern auf Relegationsplatz 16. Er hofft dabei auf Impulse nach dem Trainerwechsel und vom nach Rimpar zurückgekehrten spielenden Co-Trainer Julian Göbel. Die Stimmung in der Mannschaft sei gut, ein Grund mag sein, "dass wir die Spieler seit Anfang Juni bei Laune gehalten haben". Noch mehr hofft Bausenwein aber auf Partien vor Zuschauern, "alles andere hat keinen Wert."

Bei der TG Höchberg hatte Trainer Thomas Kaiser viele Informationen gesammelt, wie er seine Spieler nach der langen Pause wieder in Form bringt. "Fußballer brauchen das Mannschaftstraining und ein Ziel", so Kaiser. Und das gab es monatelang nicht. Mittlerweile trainiert die TG, die derzeit keinen Abgang zu verzeichnen hat, dreimal wöchentlich, um den Klassenerhalt anzusteuern. Aktuell steht Höchberg als 13. mit 26 Punkten knapp über dem Strich, wird aber "alles dafür tun, dass die Saison trotz unserer bescheidenden Mittel ein gutes Ende nimmt", so Kaiser.
Auch Geesdorf hofft auf Zuschauer
Die Vorfreude auf den erneuten Beginn ist groß beim Tabellendritten FC Geesdorf - so groß wie der Abstand zu Platz zwei (acht Punkte). "Die Freude wird aber natürlich auch durch die eher skeptischen Stimmen aus der Politik getrübt", beschreibt Simon Weiglein die Situation im Steigerwald-Dorf. "Ich hoffe einfach, dass schnellstmöglich Zuschauer zu den Spielen zugelassen werden, ansonsten ist der Aufwand für die Vereine nicht zu stemmen."
Größere Veränderungen im Kader hat der FC nicht zu verkraften, allerdings "gibt es den ein oder anderen Spieler, der mit dem Gedanken spielt, kürzerzutreten, was für uns natürlich nach der langen Pause nicht leicht zu kompensieren wäre", so Weiglein. Immerhin: Sein Bruder Stefan hat nach langer Verletzungspause wieder das Training aufgenommen, Simon Weiglein hofft, "dass er wieder der Unterschiedsspieler für uns werden kann". Es selbst glaubt, bis Oktober wieder eingreifen zu können.
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