TSV Lohr – SG DJK Rimpar II 19:19 (10:7)
Als Manuel Feitz zehn Minuten nach dem Schlusspfiff in der leeren Spessarttorhalle um sich blickte, sagte der neue Trainer der zweiten Mannschaft der DJK Rimpar mit einem Grinsen: "Ich komme immer gerne nach Lohr." Dort nämlich hatte der heute 31-Jährige am 17. November 2012 sein erstes Bayernligaspiel bestritten, damals mit der DJK Waldbüttelbrunn. Zwar ging die Partie mit 26:30 verloren, doch es sollte bis heute die letzte Punktspiel-Niederlage in Lohr für Feitz und sein damaliges Team gewesen sein. Eine Serie, die für den gebürtigen Schwaben auch nach seinem ersten Punktspiel-Auftritt als Rimparer Reserve-Coach Bestand hat. Denn die zweite DJK-Garnitur nahm noch einen Punkt mit, nachdem Maximilian Lang acht Sekunden vor Schluss zum 19:19-Endstand eingeworfen hatte.
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Ein Grund, warum Feitz – von Beruf Gymnasiallehrer – gerne nach Lohr kommt, ist die Atmosphäre, die dort für gewöhnlich herrscht. Zu den Bayernliga-Spielen strömen in der Regel 500 Leute, bei Derbys wie gegen Rimpar II sind es oft sogar noch mehr. Doch aufgrund von Corona war das diesmal nicht so. Gerade mal 120 Zuschauer waren zugelassen, die ihre Kontaktdaten am Eingang hinterlassen, Masken beim Gang durch die Sportstätte tragen und fest zugewiesene Plätze einnehmen mussten, damit jeder genügend Abstand zum Nachbarn halten konnte. So herrschte diesmal in der Halle ungewohnte Stille.
120 Zuschauer in der Halle, 330 beim Livestream
Immerhin sandte der frühere Lohrer Co-Trainer Gerald Schmitt für die Zuhausegebliebenen einen Livestream auf einem Youtube-Kanal vom Spiel. "Es hat insgesamt gut funktioniert, auch wenn es kurz nach der Pause mal zwischenzeitlich Probleme gab. Aber in der Schlussphase des Spiels hatten wir 330 Zuschauer", gab Schmitt an, nachdem er seine Kamera wieder eingepackt hatte.
Die Partie in Lohr war die einzige in der Männer-Bayernliga gewesen, die am vergangenen Wochenende stattgefunden hatte. Alle anderen fünf Spiele wurden abgesagt: Sei es, weil bei Mannschaften Spieler positiv auf das Virus getestet worden waren oder weil andere Kontakt zu Infizierten hatten und sie in Quarantäne geschickt wurden. Oder, wie im Fall des Aufsteigers TSV Roßtal, weil ein Verein sämtliche Mannschaften vom Spielbetrieb zurückgezogen hatte, weil er sich nicht in der Lage sah, die geforderten Hygienemaßnahmen umzusetzen.



Deshalb herrscht bei Manuel Feitz auch eine gehörige Portion Skepsis, was die Zukunft angeht: "Wie das noch weitergehen soll, weiß ich wirklich nicht", bemerkte er. Schließlich sind bis Mitte Mai 29 weitere Spieltage vorgesehen, nur vier Wochenenden sind bis dahin spielfrei, unter anderem an Weihnachten, Neujahr oder Ostern. Also gibt es kaum Raum für Nachholtermine. Die Befürchtung ist groß, dass eine Chaos-Runde mit irregulären sportlichen Bedingungen bevorsteht.
Die letzte Minute des Spiels
Im Spiel merkte man beiden Teams die lange Coronapause an, die Partie war von zahlreichen technischen Fehlern geprägt, wobei diese auf Lohrer Seite noch ein bisschen häufiger zutage traten als beim Gegner. Kein Wunder: Durften die Gastgeber aufgrund von Corona-Bestimmungen erst Mitte August wieder mit dem Hallentraining beginnen, war das auf Rimparer Seite schon im Juli zugelassen. Doch bis die handballerischen Vorstellungen von Manuel Feitz, der in seinen Waldbüttelbrunner Zeiten so etwas wie ein spielender Trainer gewesen war und der in Rimpar seine fachliche Kompetenz bereits als Jugendcoach unter Beweis gestellt hat, umgesetzt sind, dürfte es auch bei seinem Team noch ein Weilchen dauern.
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