Fast 600 Teilnehmer aus 27 Ländern waren bei den Jugendweltmeisterschaften der Ju-Jutsu-Kämpfer im „Olympic Center Falirou“ von Athen, wo 2004 auch die Olympischen Spiele im Judo und Taekwondo ausgetragen wurden, am Start – darunter mit Luisa Bauer von der TG Höchberg auch eine Sportlerin aus dem Landkreis Würzburg.
Bereits im Vorjahr hatte die Nachwuchssportlerin U-18-Altersklasse den Titel der Europameisterin gewonnen. In Griechenland ging Bauer diesmal in der Fighting-Konkurrenz der U-21-Frauen bis 62 Kilogramm an der Start. In dem zehn Teilnehmerinnen starken Feld hielt die Losung für die Bundeskader-Athletin zunächst ein Freilos bereit. In der zweiten Runde stand Bauer der Holländerin Michelle Mellema gegenüber. Diesen Kampf wusste die Unterfränkin deutlich zu dominieren, setzte klare Treffer mit ihren guten Faust- und Fußstößen! Am Ende hatte sich Bauer mit 15:8 Punkten klar durchgesetzt und stand im Halbfinale.
Dort erwartete sie die erfahrene Französin Juiana Ferreira, die bereits bei den Erwachsenen erfolgreich mitmischt. In diesem Kampf lief es deutlich knapper ab. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, jedoch gab die aus Kist stammende Bauer nie ihre Punkte-Führung aus der Hand. Einen Treffer nach dem anderen setzte Bauer mit Hand und Fuß. Jedoch setzte die starke Französin, die aus dem Judo kommt, mit ihren guten Würfen nach und griff kurz vor Schluss nochmals an – zu spät: Bauer setzte sich 18:16 durch. So kam es zu einem rein deutschen Finale gegen die ältere und erfahrenere Luise Wittich aus Brandenburg. Die TGH-Athletin wusste nicht an ihre gute Leistung anzuknüpfen und musste sich letztlich nach Punkten geschlagen geben. Für Bauer war es trotzdem eine gelungene WM, hatte sie in ihrem ersten Jahr in der neuen Altersklasse und nach dem Wechsel in die höhere Gewichtsklasse gleich Silber gewonnen.
Deutschland belegte in der Nationenwertung mit sechs Gold-, sieben Silber- und zehn Bronzemedaillen Rang drei hinter Belgien auf Sieger Russland.