Jedes Jahr erkranken in Deutschland 158 von 100.000 Frauen an Brustkrebs. Mit etwa 67.570 Neuerkrankungen insgesamt ist Brustkrebs in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Frauen bei 64 Jahren, für Männer bei 71 Jahren. Zahlreiche Blutgefäße versorgen das Brustgewebe mit Hormonen und Nährstoffen. Während des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft und sexueller Erregung sind diese Gefäße prall gefüllt. Die Veränderungen während des monatlichen Zyklus hängen mit wechselnden Hormonspiegeln zusammen.

Östrogen und später auch Gestagen sorgen dafür, dass die Brust vermehrt Wasser einlagert, stärker durchblutet ist und sich dadurch etwas verfestigt. Die Brustdrüsen schwellen dabei an und vermehren die Zahl ihrer Zellen.
Durch diese Veränderungen bereitet sich der Körper auf eine eventuelle Schwangerschaft und die dann folgende Milchproduktion vor. Wird die Frau aber nicht schwanger, bildet sich die Brust in ihren Ausgangszustand zurück.
Risikofaktoren für Brustkrebs
Einige Risikofaktoren für Brustkrebs sind bereits bekannt: zum Beispiel die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron, die zur Hormonersatztherapie während der Wechseljahre oder danach eingesetzt werden können und die Entstehung von Brustkrebs begünstigen können.
Aber auch der individuelle Lebensstil und Umwelteinflüsse können das Risiko für die Entstehung von Brustkrebs beeinflussen:
- Ernährung und Übergewicht
Dazu gehört etwa die Zusammensetzung der Nahrungsmittel – also was Sie essen und wie viel. Kritisch wird hier beispielsweise eine fettreiche Ernährung betrachtet. Übergewicht und zu wenig Bewegung – besonders nach den Wechseljahren – erhöhen das Risiko ebenfalls.
- Alkohol
Auch Alkohol ist ein Risikofaktor für Brustkrebs: Je mehr Alkohol eine Frau trinkt, desto mehr steigt ihr Erkrankungsrisiko. Bei einer Frau, die zum Beispiel täglich 25 Gramm Alkohol trinkt (enthalten in 0,3 l Wein oder 0,6 l Bier), erhöht sich das Brustkrebsrisiko um 31 Prozent, bei 100 g konsumiertem Alkohol erhöht es sich um 270 Prozent.
Ursache für die krebsfördernde Wirkung ist vermutlich das Acetaldehyd, eine durch den Stoffwechsel entstandene und nachweislich krebserzeugende (kanzerogene) Verbindung aus dem reinen Alkohol, dem Äthanol.
Für die kanzerogene Wirkung ist aber vermutlich nicht nur der Alkohol selbst verantwortlich. Er beeinflusst außerdem auch den weiblichen Hormonhaushalt und führt zu erhöhten Östrogenspiegeln.
Was sind weitere Risikofaktoren für Brustkrebs?
Daneben sind als weitere Risikofaktoren für Brustkrebs bekannt: Diabetes Typ II und Rauchen. Auch ein dichtes Brustgewebe, hormonelles Ungleichgewicht beziehungsweise bestimmte Hormontherapien und Bestrahlungen des Brustkorbes in der Kindheit gehören dazu. Ob eine Frau Kinder bekommen hat und wie viele, ob und wie lang diese gestillt wurden und wann eine Frau die erste und letzte Menstruation hatte, all das spielt ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs.
In wenigen Fällen kann eine erbliche Belastung für Brustkrebs vorliegen. Frauen, auf die das zutrifft, haben ein deutlich höheres Risiko zu erkranken; sie sind jünger, wenn die Krankheit ausbricht, und/oder es sind mehrere Familienmitglieder betroffen. Etwa fünf bis zehn Prozent der Brustkrebserkrankungen liegt eine solche erbliche Belastung zugrunde.
Sie können selbst dazu beitragen, dass sich Ihr persönliches Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, verringert: Bewegen Sie sich regelmäßig, achten Sie auf ein normales Körpergewicht, trinken Sie wenig Alkohol und rauchen Sie nicht. Deutsche Krebshilfe