Am ersten Oktoberwochenende wird auch in Grafenrheinfeld endlich wieder die traditionelle Kirchweih gefeiert, kombiniert – wie seit 154 Jahren üblich – mit dem Erntedankfest der Gemeinde. Zum Rathausempfang und großem Festumzug ist diesmal als Ehrengast am Erntedanksonntag Ministerpräsident Markus Söder geladen.
Seit Söder im Mai das Münchner Oktoberfest ohne Auflagen in Aussicht gestellt hat, war für das Team der ausrichtenden Festgemeinschaft (FGG) – Walter Wegner, Christoph Hartmann, Oliver Werner und neu Sabrina Müller – klar: auch die Kirchweih in Grafenrheinfeld kann dann wohl stattfinden – seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.


Kultur und Brauchtum stehen ganz oben
Nach einer Corona-Pause ein „Restart“ mit einigen Herausforderungen für die Festgemeinschaft, die seit vielen Jahren die Verantwortung für Grafenrheinfelds größtes Fest trägt. Vieles im Organisationsablauf ist gleich geblieben, wie Wegner berichtet, doch einiges hat sich geändert.
Manche Vereine, die seit Jahrzehnten mitgeholfen haben, gibt es nicht mehr; andere sind personell nicht mehr in der Lage, den Helferdienst zu stemmen. Dafür gibt es neue Vereine und Institutionen, die jetzt die Riege der Helferinnen und Helfer verstärken.
Für Bürgermeister Christian Keller ist der Zusammenhalt der vielen Vereine unter dem Dach der Festgemeinschaft vorbildlich. Er bezeichnet es als „Ehrenamt in Reinkultur“, ohne das „Kirchweih und Erntedankfest nicht zu stemmen wären“.
Der Bürgermeister ist sehr erleichtert, dass die Festgemeinschaft das bestens erprobte Erfolgsrezept der Kirchweihorganisation nun auch nach der Corona-Pause weiter in die Zukunft trägt.
Auch beim Restart von Kirchweih und Erntedankfest stehen Kultur und Brauchtum ganz oben. Schön ist es, finden die Organisatoren, dass sich in diesem Jahr insgesamt 26 Planmädels und Planburschen gefunden haben, die in Tracht an den Kirchweihtagen ihre Runden drehen und sicherlich wieder für viele schöne stimmungsvolle Momente sorgen.
Und auch der große Festzug am Erntedanksonntag ist traditionell wieder am Start mit insgesamt 29 Festwagen und Fußgruppen. Im Mittelpunkt steht dort der Erntedankwagen vom Arbeitskreis Heimat-, Kultur- und Brauchtumspflege, in Grafenrheinfeld besser bekannt als HeiKuBra. Zum Glück hat auch die traditionelle Erntekrone die lange Pause unbeschadet überstanden, wie Vorstand Karl Werner berichtet, um vom HeiKuBra-Team für den großen Festzug wieder optimal in Szene gesetzt zu werden.
Der Zug schlängelt sich am Sonntag, 2. Oktober, wie gewohnt nach dem gemeindlichen Empfang für die Ehrengäste im Rathaus ab 14 Uhr durch das Dorf.
Und auch das sonstige Programm läuft nach bewährtem Schema ab. Einzige Ausnahme: Aufgrund des Feiertags am Montag findet der Seniorennachmittag ausnahmsweise bereits am Samstag nach dem offiziellen Auftakt mit Einzug der Planpaare, Kirchweihbaumaufstellung Plantanz und Bieranstich ab 14 Uhr statt.
Um 15 Uhr spielt der Musikverein Bergrheinfeld und ab 19.30 Uhr sorgt „Fritz! Die Partyband“ für Stimmung.
Schon am Freitagabend locken vor der offiziellen Eröffnung die Deutschrocker von Viva ab 20 Uhr alle ab 16 Jahre ins Festzelt.
Familiennachmittag am Tag der Deutschen Einheit
Am Erntedanksonntag beginnt der Festbetrieb mit einem musikalischen Frühschoppen, ab 11.30 Uhr gibt es das Mittagessen im Festzelt. Nach dem Umzug spielt der Musikverein Grafenrheinfeld, ab 18 Uhr folgen die „Stammheimer“.
Am Tag der Deutschen Einheit ist wieder Familiennachmittag mit verbilligten Schaustellerpreisen. Ab 14 Uhr rocken „Cräcker“ und Steffi List, um 16 Uhr gibt es dazu Kesselfleischessen, den Festausklang der Kirchweih in Grafenrheinfeld gestalten dann ab 18 Uhr die „Frankenräuber“. schd