
Das Schicksal von Werner und Elisa hat in diesem Sommer viele Menschen bewegt. Werner und Elisa sind die Hauptfiguren im Fortsetzungsroman, den sechs Autorinnen und Autoren aus der Region für die Main-Post geschrieben haben. Die Folgen erschienen vom 3. August bis 7. September im Wochenendteil der gedruckten Ausgabe und natürlich im Internet.
Nun gibt es – wenn man so will – ein Wiedersehen: Fünf der sechs Autoren - Johannes Jung, Corina Kölln, Ulrike Schäfer, Ulrike Sosnitza und Hanns Peter Zwißler – lesen am Donnerstag, 28. November, im Würzburger Kunsthaus Michel aus "Für immer Elisa". Nur Lothar Reichel ist leider verhindert. Den Abend moderieren die Redakteure Alice Natter und Mathias Wiedemann.
Eine "(Kurz-)Romangesamtlesung an einem einzigen Abend" (Johannes Jung) ist in der Tat möglich, weil das Werk mangels Umfangs strenggenommen kein Roman im klassischen Sinne ist, sondern vielleicht eher eine Novelle. Dennoch: Die sechs Folgen bieten Raum genug für eine große Liebesgeschichte und für ein ganzes Menschenleben. Ja sogar für den Auftritt von Vertreterinnen von vier Generationen einer Zirkusfamilie.
Einzige Vorgabe: Mainfranken musste vorkommen. Und Sommer
Sommer 1956: Der junge Werner, Sproß einer Würzburger Kaufmannsfamilie, und Elisa, ebenso junge Artistin eines Zirkusses, der für ein paar Monate in der Stadt gastiert, begegnen sich, verlieben sich. "Elisa und Werner schwammen im neu eröffneten Dallenbergbad um die Wette, alberten herum und erzählten einander Geschichten aus ihren unterschiedlichen Welten", heißt es in Folge eins von Corina Kölln. Doch das Glück ist von kurzer Dauer: Elisa wird schwanger, ein Skandal. Eine Heirat kommt nicht infrage, der Zirkus und Elisa verschwinden über Nacht, Werner bleibt verzweifelt zurück...
Sechs Folgen, sechs Samstage lang: immer ein anderer Autor, Gattung, Handlung, Ausgang völlig offen. Es hätte ein Krimi werden dürfen, eine Spukgeschichte, ein Liebesroman, eine Komödie, ein Familiendrama... Einzige Vorgabe: Mainfranken musste vorkommen. Und Sommer. Die Schwierigkeit für die Autoren war: Sie konnten erst schreiben, wenn die vorangegangene Folge fertig war – hatten also nur wenige Tage Zeit, denn der Roman sollte während der großen Ferien entstehen.
Und sie hatten natürlich keinen Einfluss darauf, was ihre Vorgänger handlungs- und personenmäßig alles anzetteln würden. Herausgekommen ist eine Geschichte mit unterschiedlichen Stilen und Tempi, mit Licht- und Farbwechseln, die in der Gesamtschau dennoch eine erstaunlich homogene Einheit bilden. Möglicherweise wird das bei der einzigartigen Gesamt-Lesung besonders gut deutlich.
(Kurz-)Romangesamtlesung an einem einzigen Abend im Kunsthaus Michel in Würzburg, Semmelstraße 42: Donnerstag, 28. November, um 19 Uhr (Einlass 18 Uhr). Karten: Tel. (0931) 13908, info@kunsthaus-michel.de Der Erlös geht an die Kinderhospizarbeit der Malteser.
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