Was kann, was soll aus unseren Kindern werden in diesen so bewegten Zeiten? Showmaster ist ein Beruf, den der Teufel schuf, wie Rudi Carrell nach Jahren im Showgeschäft wusste. Fällt also weg, zumal es durch das Internet schon viel zu viele gibt, die auf die Bühne drängen und sich inszenieren. Schlagersängerin Gitte wollte „'nen Cowboy als Mann“. Dumm nur, dass es in dieser Branche hierzulande so wenige Ausbildungsbetriebe gibt. Dann doch besser, wie es in Gittes Schlager heißt, als Lokführer anheuern? Weil: „Denk doch mal an die schöne Pension bei der Bundesbahn.“ Doch auch die Sache hat einen Haken. Denn die gute, alte Bundesbahn gibt es nicht mehr; und was aus ihr geworden ist, wissen wir alle. Nein, nein, mein Kind, möchte man da sagen. Am klügsten ist es ohnehin, man lässt der Jugend bei der Berufswahl freie Hand. Ein gut gemeinter Rat, nur als Tipp: „Seien Sie ein guter Co-Pilot, aber überlassen Sie Ihrem Kind das Steuer!“ Das liest man dazu bei Experten. Wobei, Pilot? Auch da verklärt sich unser Blick. Es galt einmal als schick, über den Dingen zu schweben – bis Klima- und Corona-Krise kamen. Inzwischen ist man geneigt, einem jungen Menschen zuzurufen: Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund! Was man so hört, soll demnächst der Job des Fußball-Bundestrainers frei werden. Leider stehen dafür schon 82 Millionen Bewerber Schlange. Nun, dann doch noch mal bei Gitte nachgefragt. Warum ist der Cowboy gleich noch mal so attraktiv? „Weil ich weiß, dass so ein Cowboy küssen kann.“ Wenn das kein Argument ist in einer Zeit, in der sich alle nach Nähe und Umarmung sehnen.
Unterm Strich: Cowboy in Corona-Zeiten
Eike Lenz
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