Der VSR-Gewässerschutz hat die Ergebnisse seiner Brunnenwasseranalysen im Kreis Würzburg veröffentlicht. Diese und folgende Informationen stammen aus einer Pressemitteilung der Organisation. In den letzten Jahren wurden insgesamt 54 Wasserproben auf Belastungen mit Nitrat, Eisen und Bakterien untersucht. Die gemeinnützige Organisation war mit dem Labormobil in mehreren Städten aktiv, darunter Würzburg, Ochsenfurt und Giebelstadt. Brunnenbesitzer und Brunnenbesitzerinnen konnten ihre Wasserproben direkt zum Labormobil bringen oder sie per Post an die Gewässerexperten senden.
Die Analysen der Brunnenwasserproben ermöglichten dem VSR-Gewässerschutz, einen umfassenden Überblick über die Grundwasserbelastungen zu erhalten. „Außerdem helfen wir mit den Untersuchungen, gesundheitliche Gefahren bei der Nutzung im Garten auszuschließen“, erklärt Harald Gülzow, der am Informationsstand den Brunnenbesitzern beratend zur Seite stand. Jeder Brunnenbesitzer erhielt ein ausführliches Gutachten, das die Messergebnisse sowie eine Bewertung für die Nutzung des Wassers beinhaltete.
Erhöhte Nitratwerte im Wasser
Harald Gülzow, der seit über 40 Jahren im Gewässerschutz aktiv ist, stellte bei der Auswertung der letzten sechs Jahre fest, dass 19,4 Prozent der Brunnen im Kreis Würzburg den Grenzwert der Nitratrichtlinie von 50 Milligramm pro Liter überschreiten. Besonders alarmierend ist, dass 3,2 Prozent der Brunnen sogar über 100 Milligramm pro Liter Nitrat aufweisen. Bestimmte Gemüsesorten wie Blattsalat und Spinat nehmen besonders viel Nitrat auf, wenn hohe Konzentrationen im Boden vorhanden sind. Neben stickstoffhaltigem Dünger erhöht auch das Nitrat im Gießwasser den Nitratgehalt in den Pflanzen.
Ein weiteres Hindernis bei der Nutzung des Brunnenwassers sind erhöhte Eisenwerte. „Unsere Analysen im Kreis Würzburg ergaben allerdings, dass in der Regel sehr wenig Eisen im hiesigen Brunnenwasser enthalten ist“, berichtet Gülzow.
Starke Zunahme der Bakterienbelastung im Brunnenwasser
Besorgniserregend ist die Zunahme der Bakterienbelastung im Brunnenwasser, die Gülzow auf Starkregenfälle zurückführt. Diese führen dazu, dass mit coliformen Keimen belastetes Wasser in undichte Brunnen eindringt. „Bei unseren Wasseruntersuchungen im Kreis Würzburg fanden wir diese Bakterien in 58,6 Prozent der getesteten Brunnen“, so Gülzow. Eine zusätzliche Gefahr sieht er in defekten Abwasserleitungen, die Fäkalien ins Grundwasser gelangen lassen könnten. „Diese Darmbakterien haben wir in keinem der untersuchten Brunnen festgestellt“, fügt er hinzu. Der VSR-Gewässerschutz hat eine Checkliste erstellt, anhand derer Ursachen für die Bakterienbelastung identifiziert und behoben werden können.
Die umfassenden Auswertungen der Brunnenwasserergebnisse sind auf der Homepage des VSR-Gewässerschutz mit Diagrammen veranschaulicht dargestellt. Interessierte können dort auch erfahren, wann das Labormobil wieder in der Region hält. Weitere Informationen zum Kreis Würzburg sind über die interaktive Karte auf der Webseite vsr-gewaesserschutz.de/regionales/bayern zugänglich. (pz)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden