In einer 90-minütigen Videokonferenz hatten die Schülerinnen der 8. Jahrgangsstufe des St.-Ursula-Gymnasiums, die Gelegenheit, tiefe Einblicke in das Leben gläubiger Juden zu gewinnen.
Yair Ben Yehuda, Mitglied im Team von Lea Fleischmann – Bildungsprojekte aus Jerusalem erläuterte zu Beginn seines Vortrags, dass er im sächsisch-thüringisch-vogtländischen Dreiländereck aufwuchs. Bereits während seiner Jugend in der DDR empfand er seine Liebe zu Israel. 2003 wanderte er nach Israel aus, studierte an der religiösen Hochschule "Machon Meir" und konvertierte zum Judentum.
Den Schülerinnen im Klassenzimmer erläuterte er, wie gläubige Juden den Schabbat feiern: Sie schalten an diesem Tag keinerlei elektrische oder elektronische Geräte an oder aus. Das bedeutet: 24 Stunden ohne Smartphone und Fernsehen, stattdessen Rückzug aus dem Alltag, Konzentration auf gemeinsame Zeit mit der Familie und Hinwendung zum Glauben. Er informierte die Schülerinnen über die jüdische Religion, über die biblische Überlieferung und ihre Auslegung sowie über jüdische Bräuche. Auch hielt er jüdische Kultgegenstände wie eine kleine Torarolle, einen Gebetsschal und einen Gebetsriemen vor die Webcam, um anschließend ihre Bedeutung zu erläutern.
Wie kochen Juden am Feiertag ihr Essen, wenn es nicht erlaubt ist, Feuer zu machen oder einen Herd einzuschalten? Wie gehen sie mit elektrischem Licht um? Es wurde deutlich, dass das Judentum trotz seiner Jahrtausende alten Geschichte und mancher fremd anmutenden Bräuche eine Religion ist, die modernste Technik nutzt, um die tradierten Vorschriften für den Schabbat einhalten zu können: Zeitschaltuhren steuern zum Beispiel das Ein- und Ausschalten des Lichtes am Schabbat.
Er betont Gemeinsamkeiten der monotheistischen Weltreligionen und zeigt, dass die christliche Sonntagskultur viele Elemente der jüdischen Schabbatfeier übernommen hat: vom Gottesdienstbesuch über die Feiertagskleidung und das festliche Essen bis hin zum Gebot, diesen Tag als Ruhetag zu begehen. Der von der Sparkassenstiftung Würzburg geförderte Vortrag ist sehr wertvoll, um das Judentum jungen Menschen verständlich zu erklären und Vorurteile zwischen Religionen und Völkern abzubauen.
Dieser Inhalt wird uns zur Verfügung gestellt
Wir veröffentlichen Beiträge von Vereinen, Schulen sowie anderen Gruppierungen und Einrichtungen aus Unterfranken. Sie können sich mit selbst beigesteuerten Texten und Bildern öffentlichkeitswirksam präsentieren.
Wenn Sie etwas beisteuern wollen, dann laden Sie Ihren Text und ggf. Bilder über unser Portal unter https://upload.mainpost.de/ hoch. Unsere Redaktion prüft, was veröffentlicht werden kann - in der Zeitung genau wie auf www.mainpost.de
Mit dem neuen Angebot wollen wir unsere regionale Verankerung weiter festigen und ausweiten. Machen Sie mit - wir freuen uns auf Ihre Neuigkeiten!
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden