"Wir sind sehr froh und dankbar, Sie als Pfarrer zu haben", würdigte Günter Henneberger als Sprecher der Pfarreiengemeinschaft St. Martin, Brend das Wirken von Hans Beetz anlässlich dessen 70. Geburtstages. Pfarrer Hans Beetz zelebrierte an seinem Ehrentag das Hochamt zum Fest des Heiligen Johannes des Täufers, dem Kirchenpatron dieser alten, ehrwürdigen Kirche. Ein feierlicher Gottesdienst, dem am Vorabend der eigentlichen Geburt von Johannes dem Täufer wegen der Corona-Pandemie allerdings nur eine begrenzte Anzahl von Gläubigen beiwohnen konnte.
In seiner Predigt tauchte Hans Beetz tief in das Leben von Johannes dem Täufer ein. "Johannes ist gleichzeitig mein Namenspatron", sagte er. Der Heilige Johannes habe ihn in seiner beruflichen Laufbahn immer wieder begleitet. Beetz zeigte auf Bildwerke in der Kirche mit dem Heiligen. Eine Figurengruppe über dem Priestersitz erinnert an die Taufe des Herrn durch Johannes im Jordan. Ein großes Fresko in der alten Sakristei aus dem Jahr 1423 weist auf seine Enthauptung hin. Zu sehen ist die Frau des Königs Herodes, wie sie in einer Schüssel den Kopf des Johannes hält. Eine Johannesschüssel ist in der Kirche über dem Ambo, dem Vorlesepult, zu sehen – ein Werk aus dem Mittelalter. Den Hochaltar der Kirche ziert eine eindrucksvolle Figur des Heiligen Johannes, wo er mit seinem Arm auf den Tabernakel hinweist – dort, wo Christus in der Gestalt des Brotes gegenwärtig ist.
Corona-Virus hat alles durchkreuzt
In seiner Laudatio am Ende des Gottesdienstes, der durch Orgel-, Trompeten- und Geigenspiel bereichert wurde und ihn so richtig festlich machte, betonte Günter Henneberger mit Blick zu Pfarrer Hans Beetz: "Wir hätten Ihren Geburtstag gerne mit Pauken und Trompeten gefeiert. Wir wollten eine Sternwallfahrt all Ihrer Pfarrgemeinden nach Brendlorenzen veranstalten und dabei Ihren Geburtstag im Rahmen unseres traditionellen Pfarrfestes in ganz besonderer Weise feiern." Das Corona-Virus habe aber alles durchkreuzt. Pfarrer Beetz, so Henneberger weiter, habe sich sein letztes Jahr vor dem Ruhestand sicher ganz anders vorgestellt: alle Termine im Jahreslauf "bewusst erleben und gut gestalten wie die Fastenzeit, Ostern, Erstkommunion, Flurprozessionen, Pfarrfeste".
"Ist das für uns alle einfach Pech, einfach ärgerlich?", stellte er als Frage in den Raum - oder, und dabei wurde er nachdenklich, "auch ein Zeichen der Zeit, eine Entschleunigung, die uns zum Nachdenken gebracht hat? Sind wir schon dabei, Neues für unser Christsein zu entdecken, neue Schwerpunkte, neue Betätigungsfelder?" Das Geschenk, das er Pfarrer Hans Beetz überreichte, "wird uns auch nach Ihrer aktiven Zeit in unserer Pfarreiengemeinschaft miteinander verbinden." Diese plant 2021 oder 2022 eine Pilgerreise nach Israel. "Und Sie sollen unser Ehrengast dabei sein." Henneberger überreichte als symbolisches Geschenk, quasi als Gutschein für diese Reise, ein Buch, "mit dem Sie sich darauf vorbereiten und darauf freuen können." Hennebergers abschließender Wunsch zum 70.: "Von Herzen Gottes Segen, Gesundheit und viel Freude und Kraft für die kommenden Jahre."
Ein sehr gutes Vorbild
In den Gratulanten-Reigen reihte sich zunächst Landrat Thomas Habermann ein. "Danke, alles Gute, bleiben Sie gesund und glücklich", sagte er. Er bezeichnete Pfarrer Hans Beetz als "sehr gutes Vorbild" und schätzt an ihm seine Menschlichkeit. "Sie werden überall sehr wertgeschätzt, die Menschen mögen Sie. "Für das letzte Drittel“ seines Lebens wünschte Habermann dem frischgebackenen 70er "Gottes Segen".
Vor 23 Jahren ist Pfarrer Hans Beetz nach Brendlorenzen gekommen, sagte Bürgermeister Michael Werner. "Dafür sind wir dankbar, Sie gehören zu uns." Bei Brendlorenzen denke man an die Hauptstraße und an den größten Stadtteil von Bad Neustadt, vor allem aber auch sofort an Pfarrer Hans Beetz. Werner sagte ihm im Namen der Stadt, Danke für den großen Einsatz, verbunden mit dem Wunsch nach viel Gesundheit.
Ein lieber Mitbruder
"Wir kennen uns seit knapp 40 Jahren", stellte Pfarrer Bernold Rauch fest. Er habe Hans Beetz als jungen Priester 1981 in sein Amt als Pfarrverweser in Stadtlauringen, wo er dann 1984 zum Pfarrer ernannt wurde, eingeführt. Damals war Rauch Pfarrer von Euerbach und als Dekan von Schweinfurt-Nord auch für Hans Beetz zuständig. "Wir haben uns in all den Jahren nie aus den Augen verloren", sagte Rauch. Beide wirkten ab 1997 in Bad Neustadt bzw. Brendlorenzen. "Aber ich war zwei Wochen früher da", sagte Rauch mit einem Schmunzeln. Pfarrer Hans Beetz habe all seine Aufgaben stets erfüllt. Rauch: "Du warst im amtlichen und persönlichen Bereich ein lieber Mitbruder."
Der Gottesdienst wurde aufgezeichnet. Sobald er fertig bearbeitet und online abrufbar ist, finden Sie den entsprechenden Link auf der Homepage der Pfarreingemeinschaft unter www.st-martin-brend.de