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Zellingen: Im Zellinger Turm wird wieder musikalisch gesprungen

Zellingen

Im Zellinger Turm wird wieder musikalisch gesprungen

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    Mit drei anspruchsvollen Kurzkonzerten konnte der Kulturrverein Zellingen "Kul-ture" wieder zum musikalischen "Turmspringen" in den Zellinger Turm einladen.  Das Bild entstand beim gemeinsamen Schlusslied mit allen Akteuren.
    Mit drei anspruchsvollen Kurzkonzerten konnte der Kulturrverein Zellingen "Kul-ture" wieder zum musikalischen "Turmspringen" in den Zellinger Turm einladen.  Das Bild entstand beim gemeinsamen Schlusslied mit allen Akteuren. Foto: Robert Emsden

    Nach vielen Monaten konnte Ingrid Sperber vom Zellinger Kulturverein "Kul-ture" 50 Gäste bei der Konzertreihe "Turmspringen" im Zellinger Turm begrüßen. Als Lokalmatadore und Impulsgeber für diese dreigeteilte Konzertveranstaltung übernahmen erneut die Routiniers Tom und Steffi Reuchlein, alias Zwei-Punkt-Null, den langersehnten Auftakt.

    Ausgestattet mit unbändiger Spielfreude und einem Arsenal an Kleininstrumenten begeisterte das Paar von Beginn an mit einer Mischung aus humorvollen, nachdenklichen und herzerwärmenden Songs.

    Zunächst versprühten sie mit "An Tagen wie dieser" Wohlgefühl und Zuversicht und erinnerten daran, dass man den Blick für die "kleinen Freuden des Lebens" nicht verlieren sollte. Mit "Weil du die Liebe meines Lebens bist" ließen sie ihre Zuhörerschaft emotional in höheren Sphären schweben. Wie bestellt, drangen zeitgleich wohltuende Sonnenstrahlen durch die runden Fensterluken in das Innere der dritten Etage und versilberten von der Seite her die Gesichtskonturen mancher sichtlich ergriffenen Konzertgäste.

    Ex-Radrennfahrer macht jetzt Musik

    Kurz darauf wurde mithilfe von "Kann die Liebe Sünde sein…?" sowie "Always look on the bright side of life" daran erinnert, dass weder die Liebe noch das reale Leben immer den erträumten Idealvorstellungen entsprechen kann. Nach der fetzigen Zugabe "Rock me Mama…" und einem kräftigen Schlussapplaus ließ nach 45 Minuten das bestens aufgelegte Duo das musikalischen Zepter ein Stockwerk tiefer gleiten in die Hände des schottischen Gitarrenvirtuosen Hugh Cairns. Sechs Jahre vor seiner Emigration nach Deutschland 1973 war das Multitalent als 17-Jähriger im Radfahren schottischer Meister gewesen. In Würzburg avancierte er im Umfeld der Würzburger Dolmetscherschule zu einem vielgefragten pädagogischen Urgestein.

    Aufgewachsen in den 1960-er Jahren inmitten der Welle von "Beatle-Mania" und "Folk", hatte es ihm nicht an wichtigen Impulsen für das Gitarrenspiel gefehlt. Dass er diese vor allem auf dem Gebiet von Blues und Ragtime zu einer phänomenalen Virtuosität selbst veredelt konnte, durfte nun das Zellinger Publikum mit Erstaunen und Freude feststellen.

    Ansporn für das Publikum

    Im schwindenden Abendlicht übernahm nach jedem Stück der sympathische Schotte mit seinem strahlenden Lächeln selbst die Rolle, die zuvor der Abendsonne zuteil geworden war, was das begeistert applaudierende Publikum nur noch weiter anspornte.

    Und so pilgerte nach weiteren 45 Minuten die dankbare Zuhörerschaft erneut ein Stockwerk tiefer in die erste Etage, wo das Quartett "Castan" darauf wartete, in Form von "Irish Folk" die abschließenden musikalischen Leckereien dieses Abends zu präsentieren. Unter den Fittichen des aus New York stammenden und vor Lebensfreude sprudelnden Multikünstlers José F. Sanchez (Geige/Konzertina) mit Geigerin Gerti Aulbach-Müller, Luise Schöning (Flöten) und Manfred Kammer (Gitarre/Gesang) entführte das beherzt agierende Ensemble ihre Zuhörer mal an die irische Westküste, mal in die Welt der Minstrel Shows oder mit "Hornpipe"-Stücken in die Welt der tanzenden Matrosen. Mit an Bord waren in Form von Masurkas und Polkas auch belebende Elemente aus Polen.

    Gegen Ende des Abends war die musikalische Dynamik und ihrer Darbietungen so stark ausgeprägt, dass man erst nach 75 Minuten dazukam, mit den überaus passenden Schlussliedern "Hard times, come again no more", und "An irgendeinem Tag wird die Welt untergehen - bis dahin machen wir das Beste daraus!", sowie mit einem frenetischen Schlussapplaus den gelungenen Abend zu beschließen.

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