Mit der Premiere von "Käthe holt die Kuh vom Eis", einer köstlichen Bauernhof-Komödie, gelang den Machern der Langenprozeltener Spessartgrotte eine beeindruckende Fortsetzung ihres vielseitigen Programmangebotes. Die mit Wortwitz und Situationskomik gespickte "MUHsik-Komödie" von William Danne (Regie: Helga Hartmann) sorgte – auch wegen der mitreißenden Gesangs- und Tanzeinlagen - bei den dankbaren Premierengästen für wohltuende Heiterkeit.
Singende und tanzende Hühner, Ferkel und Kühe
Vor einer imposanten Bauernhofkulisse, mitten unter singenden und tanzenden Hühnern, Ferkeln und Kühen - clever in Szene gesetzt mit Handpuppen -, setzte sich das beherzt aufspielende fünfköpfige Ensemble derart gekonnt in Szene, dass es vom Publikum immer wieder mit Szenenapplaus belohnt wurde.
Von Beginn an bestach Iris Katzer in der Hauptrolle der resoluten Bäuerin Käthe, über deren heruntergewirtschaftetem Bauernhof in der hessischen "Pampa" der Pleitegeier bereits bedrohlich seine Kreise zieht. So zwingt die Geldnot sie dazu, ihre ländliche Idylle als Erholungsort für gestresste Großstädter anzupreisen. Von der Annonce angelockt, nutzt ein verzweifelter Vater die Chance, seinen Sohn Rascal - einen lernfaulen Studienabbrecher und Mittzwanziger - kurzerhand bei Käthe zu "entsorgen".
Die Kunst, einen Schweinestall zu reinigen
Und gerade als es Käthe gelingt, den jungen städtischen Taugenichts in die hohe Kunst der Reinigung des Schweinestalles einzuweihen, kreuzt auch noch die flippige junge Erzieherin und Heidi-Verehrerin Leonie (Andrea Feuchtenberger) auf, die eine Auszeit von den nervigen veganen Öko-Muttis im Kindergarten braucht. Und beim Anblick des jauchebesudelten Rascal wittert sie nun sogar eine prickelnde neue Lebensperspektive. Doch die beiden Turteltäubchen haben ihre liebe Mühe, sich in der Landidylle zu orientieren.
Immer wieder setzt Käthe ihr rustikales Mundwerk dazu ein, um den beiden die Gepflogenheiten des Landlebens zu vermitteln. Mit dem Eintreffen des testosterongetriebenen und nie um einen Macho-Spruch verlegenen Möchtegern-Casanovas Jürgen (Timo Dassinger) aus Wien und dem Bekanntwerden der drohenden Pleite, beschließt das ungleiche Trio, der mittellosen Käthe zu helfen. Gemeinsam mit ihr wollen sie vegane Märchen für Öko-Muttis drehen, diese auf YouTube hochladen und mit den "herbeigeklickten" Einnahmen Käthes Hof retten.
Rotkäppchen und der vegane Wolf
Auf diese Weise verkommt der Märchenklassiker "Rotkäppchen" zu einer skurrilen Lachnummer, bei der Jürgen in der Rolle des veganen Wolfes sich weigern wird, die Großmutter aufzufressen und bei der Rotwein nur in Form von fair gehandeltem Traubensaft aus rein biologischem Anbau zugelassen ist.
Und gerade als die Dreharbeiten in einer optisch unzweideutig nach kollektivem "Schweinekram" anmutenden Szene ihren Höhepunkt erreichen, erscheint - zunächst als mysteriöse und ohnmachtsanfällige Lady getarnt – die eiskalte "Insolvenz-Schnepfe vom Amt" (Luise Schlingmann). Und als sie bald darauf bei einem unfreiwilligen "Kneipp-Gang" in die Jauchegrube schlittert, scheint für Käthe und Co. "die Kacke endgültig am Dampfen zu sein…". Das ganze Stück ist ein Kurzurlaub auf dem Bauernhof mit hohem Spaßfaktor.
Die nächsten Vorstellungen von "Käthe…" sind am Freitag, 13.5., Samstag, 14.5. und Sonntag, 15.5., Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Im Gesamtprogramm sind bis Ende Juli 2022 weitere zehn Vorstellungen von "Käthe…" integriert.
Informationen und Kontakt über: www.spessartgrotte.de bzw. info@spessartgrotte.de, Kartentelefon: Tel.: (09351 ) 3415.