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Gehalt als Postbote: Wie viel verdient man?

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Gehalt als Postbote: Wie viel verdient man?

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    Die Arbeit von Postboten ist oft körperlich anstrengend und verantwortungsvoll. Das spiegelt sich bei den Lieferdiensten unterschiedlich im Gehalt wider.
    Die Arbeit von Postboten ist oft körperlich anstrengend und verantwortungsvoll. Das spiegelt sich bei den Lieferdiensten unterschiedlich im Gehalt wider. Foto: Jens Büttner, dpa (Archivbild)

    Postboten und Postbotinnen tragen viel Verantwortung. Sie sind dafür zuständig, dass Post und Pakete sicher und zuverlässig bei den Empfängerinnen und Empfängern ankommen. Auch wenn sie nicht immer nur frohe Botschaften zu übermitteln haben, ist ihre Arbeit dennoch unverzichtbar. Gerade bei besonders schweren Paketen bekommt man als Empfänger schnell einmal ein schlechtes Gewissen, denn der Job als Postbote ist oft mit harter körperlicher Arbeit verbunden. Doch wird diese Arbeit entsprechend der Verantwortung und des körperlichen Aufwands auch bezahlt? Wie viel Gehalt verdienen Postboten und Postbotinnen in Deutschland eigentlich und mit welchen Faktoren hängt ihr Einkommen zusammen? Diese Fragen sollen im Folgenden näher untersucht werden.

    Wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt als Postbote in Deutschland?

    Als sogenannte Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr verdient man laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit in Deutschland ein mittleres Einkommen von 3051 Euro brutto. Die Bundesagentur berechnet hierfür den Median-Wert. Das heißt, dass 25 Prozent der Postboten mehr und 25 Prozent weniger verdienen als diesen Wert. Das untere Einkommens-Quartil einer Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr liegt bei 2822 Euro, während das obere Quartil 3380 Euro brutto beträgt. Im Gegensatz zum Durchschnitt ist der Median weniger anfällig für sehr hohe oder sehr niedrige Extremwerte.

    Wie viel Gehalt man als Postbote verdient, ist dabei jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig. Unter anderem unterscheidet sich das mittlere Einkommen je nach Bundesland. Auch spielen die Unternehmen, bei denen die Postboten angestellt sind, eine Rolle bei der Höhe des Gehalts. Denn je nachdem, ob das Gehalt durch einen Tarifvertrag geregelt ist oder nicht, kann sich das auch auf dem Lohnzettel bemerkbar machen.

    Wie unterscheidet sich das Gehalt von Postboten in den verschiedenen Bundesländern?

    Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit bietet eine gute Übersicht über die mittleren Gehälter von Fachkräften in Vollzeit im Brief- und Frachtverkehr. Wie hoch das Gehalt ausfällt, hängt dabei auch vom jeweiligen Bundesland ab. In Baden-Württemberg verdienen Postbotinnen und Postboten mit einem mittleren monatlichen Bruttoentgelt von 3136 Euro demnach am meisten, während in Sachsen ein Medianwert von nur 2948 Euro erreicht wird.

    BundeslandMittleres monatliches Bruttoentgelt für Vollzeitbeschäftigte
    Baden-Württemberg3136 Euro
    Hessen3090 Euro
    Bayern3088 Euro
    Hamburg3086 Euro
    Nordrhein-Westfalen3064 Euro
    Rheinland-Pfalz3063 Euro
    Niedersachsen3020 Euro
    Schleswig-Holstein3017 Euro
    Saarland3011 Euro
    Bremen2992 Euro
    Berlin2981 Euro
    Mecklenburg-Vorpommern2977 Euro
    Sachsen-Anhalt2969 Euro
    Brandenburg2967 Euro
    Thüringen2963 Euro
    Sachsen2948 Euro

    Wie hoch ist der Stundenlohn als Paketzusteller bei Hermes, UPS und DHL?

    Um als Paketzusteller bei einem der bekannten Postservices anzufangen zu können, sollten Bewerberinnen und Bewerber bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Wie Hermes informiert, sollten Job-Interessenten unter anderem über einen Führerschein verfügen, zuverlässig und verantwortungsbewusst sein sowie Freude am Kontakt mit Menschen haben. Auch Quereinsteiger seien in der Branche willkommen. DHL legt zudem Wert auf gute Deutschkenntnisse, Flexibilität und die Bereitschaft, auch bei schlechtem Wetter zu arbeiten. Je nach Lieferdienst kann das Gehalt am Ende jedoch unterschiedlich ausfallen.

    In der offiziellen Stellenausschreibung von Hermes wird lediglich angegeben, dass Paketzusteller eine „Bezahlung deutlich über Mindestlohn“ erhalten. Laut einem Schätzwert der internationalen Jobbörse Jobted liegt der Stundenlohn eines Paketzustellers bei Hermes bei 14,90 Euro. Da DHL zur Deutschen Post gehört, verdienen Paketzusteller hier einen sicheren Tariflohn von 17,05 Euro die Stunde. Wie der offiziellen DHL-Webseite zu entnehmen ist, kann es je nach Standort aber eine regionale Arbeitsmarktzulage geben. Bei UPS hingegen liegt das Durchschnittsgehalt eines Zustellers in Deutschland im Jahr 2025 nach Angaben von Indeed bei schätzungsweise 18,10 Euro in der Stunde.

    Gehalt als Postbote: Welche Änderungen ergeben sich durch den Tarifvertrag 2025?

    Für Postboten und Postbotinnen, die bei der Deutschen Post angestellt sind, existiert in der Regel ein Tarifvertrag. Nach langen Verhandlungen konnten sich die Deutsche Post und die Gewerkschaft ver.di im März 2025 auf einen neuen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 24 Monaten einigen. Wie unter anderem die Tagesschau berichtete, sollen Angestellte der Deutschen Post AG zukünftig fünf Prozent mehr Geld erhalten. Demnach erhalten die rund 170.000 beschäftigten Briefträgerinnen und Briefträger, Postboten und anderen Logistikmitarbeitenden der Deutschen Post seit dem 1. April 2025 zwei Prozent mehr Geld. Ab dem 1. April 2026 soll dann eine weitere Erhöhung von drei Prozent folgen.

    Außerdem sieht der Vertrag einen zusätzlichen Urlaubstag vor. Dem Bericht zufolge erhalten alle Angestellten ab dem Jahr 2026 einen Urlaubstag mehr. Wer bereits 16 Jahre oder länger bei der Deutschen Post beschäftigt ist, soll zudem noch einen zweiten zusätzlichen Urlaubstag bekommen.

    Beide Parteien zeigten sich zufrieden mit den erzielten Ergebnissen. „Nach einem sehr hohen Tarifabschluss im Jahr 2023 realisieren wir jetzt erneut Lohnsteigerungen, die die Kaufkraft unserer Beschäftigten über die vereinbarte Laufzeit des Tarifvertrags erhalten“, sagte Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie. Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis lobte unterdessen die vorangegangene Streikbeteiligung der Mitglieder: „Das ist ein ordentliches Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder so nicht hätte erreicht werden können“.

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