Sechs Jahre nach Ende des ersten Weltkriegs gründeten 39 Maidbronner am 27. Dezember 1924 den Gesangverein 1924 Maidbronn. Um die Probleme eines geeigneten Probe- und Bewirtschaftsraumes endgültig aus der Welt zu schaffen, beschlossen sie, einen Bauplatz zu erwerben und dort in Eigenleistung ein Sängerheim zu errichten.
Wie Vereinsmitglied Robert Meißner aus der Chronik berichtete, kostete es den Akteuren enorme physische sowie finanzielle Kraft, das Projekt zu bewältigen. Nach Enteignung und einer jahrelangen Zwangspause im „Dritten Reich“ erhielt der Gesangverein sein Eigentum 1945 zurück, so dass einem Neubeginn nichts mehr im Wege stand. Da mehrere Mitglieder des ursprünglichen Männerchors aus dem Krieg nicht mehr zurückkamen, wurde dem Mangel an interessierten Sängern durch Gründung eines gemischten Chors, der 34 Jahre lang von Gottfried Weiler geleitet wurde, abgeholfen.
Dank für die musikalischen Darbietungen
Im festlich geschmückten Saal des Sängerheims begrüßte Vorsitzender Rudolf Förster Ehrenmitglied Armin Jörg, stellvertretenden Bürgermeister Harald Schmid, Mitglieder des Gemeinderats, Vereinssprecher Rudolf Baumeister und mehrere Vertreter der örtlichen Vereine. Sie überbrachten die Glückwünsche zum 95-jährigen Bestehen des Gesangvereins und bedankten sich für die musikalischen Darbietungen bei Konzerten sowie profanen und kirchlichen Veranstaltungen. Zusammen mit Sieglinde Will, der Vorsitzenden der Kreisgruppe Würzburg-Land des Fränkischen Sängerbundes, nahm Kurt Jörg, selbst ein Maidbronner Urgestein, die Ehrung langjähriger Chormitglieder vor und überreichte einen Geldbetrag an den Chor. Josef Dattler wurde für 50 Jahre, davon 40 Jahre als Chorleiter und Ehrenchorleiter, Gisela Litsche für 40 Jahre, Jutta Göbel, Gerhard Dorsch sowie Heinrich Issing wurden für zehn Jahre aktive Chorarbeit geehrt.
Begeisterter Applaus
Der Chor des Gesangvereins Maidbronn unter der Leitung von Dr. Hansjörg Ewert eröffnete den Kommersabend mit dem bekannten Bundeslied „Brüder reicht die Hand zum Bunde“ (W.A. Mozart) sowie „Seht die Lilien auf dem Feld“ (Fr. Silcher) und „Bajazzo“(R. Leoncavallo), wofür die Veranstaltungsteilnehmer begeistert applaudierten. In einer Bilddokumentation konnte die Vereinsgeschichte vom Jahr 1924 bis in die jüngste Zeit verfolgt werden. Die Präsentation zeigte, dass außer der intensiven Arbeit des Chors auch die Geselligkeit nicht zu kurz kam. Insbesondere waren die verschiedenen Aufführungen der Theatergruppe des Gesangvereins sehr beliebt. Mit dem fränkischen Volkslied „Zählübung“, dem „Maidbronner Heimatlied“ (Ziegler/Hänssler) und dem „Frankenlied“(E. Becker/V.v.Scheffel) erntete der Chor bei den Zuhörern ebenfalls viel Beifall. Mit dem stimmungsvollen Lied „In der Abendstund`“(J. Haydn) ließ der Chor den Abend ausklingen.
Von: Josef Dattler für den Gesangverein 1924 Maidbronn