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Veitshöchheim: Max Weckesser ist im Alter von 81 Jahren gestorben

Veitshöchheim

Max Weckesser ist im Alter von 81 Jahren gestorben

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    Max Weckesser war Architekt und Unternehmer, ein feinsinniger Ästhet, Liebhaber von Kunst, Literatur und Musik.
    Max Weckesser war Architekt und Unternehmer, ein feinsinniger Ästhet, Liebhaber von Kunst, Literatur und Musik. Foto: Dieter Gürz

    Mit Max Weckesser verstarb am 13. September ein Veitshöchheimer Urgestein, eine markante und auffallend vielseitige, facettenreiche Persönlichkeit des Ortes. Sein Lebenswerk ist eine einzigartige Erfolgsstory. Er hat Veitshöchheim als stets kreativer und innovativer Architekt, Bauunternehmer und Hotelier seinen Stempel aufgedrückt.

    Veitshöchheim war für Weckesser der Nabel der Welt, hatte er doch hier bis auf sein erstes Lebensjahr seinen ersten Wohnsitz, auch in den 15 Jahren, die er in München verbrachte. Nach dem Abitur 1957 an der Oberrealschule in Würzburg studierte er bis 1963 Architektur an der Technischen Hochschule in München. Er eröffnete 1964 in seinem unterfränkischen Heimatort ein Architekturbüro. Seine Handschrift trug so als erstes die von ihm ab 1966 im Lindental erstellte Reihenhausanlage mit 20 Häusern. 1967 fungierte er als Bauleiter beim Bau der Bundeswehrsiedlung mit 173 Wohneinheiten.

    Türkische Gastarbeiter aus Istanbul

    Der Diplomingenieur übernahm 1975 von seinem Stiefvater Oskar Böhringer die von seinen Großeltern Katharina und Sebastian Weckesser 1902 gegründete Baufirma, die er bis zur Stilllegung nach 101 Jahren zum 31. Dezember 2003 erfolgreich führte. Besonders am Herzen lagen ihm dabei immer der soziale Wohnungsbau und das kosten- und flächensparende Bauen.

    Zur Blütezeit des Unternehmens in den 70er Jahren beschäftigte der mittelständische Betrieb 150 Leute. Die Firma war die erste in der Region, die ein Weihnachtsgeld zahlte und aufgrund des Arbeitskräftemangels 48 türkische Gastarbeiter in Istanbul rekrutierte.

    Mit einer Vielzahl an öffentlichen und gewerblichen Gebäuden sowie an Wohnbauten hat Weckessers Bauunternehmen Veitshöchheim seinen Stempel aufgedrückt. Als Bauunternehmer schuf er hier als öffentliche Einrichtungen die Mainfrankensäle, die Dreifachturnhalle und den Umbau des historischen Bahnhofes in Bücherei und Jugendzentrum sowie mehrere gewerbliche Großbauten wie Metronic, Isodämm und Grünwald. Der sich durch sein Qualitätsbewusstsein auszeichnende Bauunternehmer scheute sich auch nicht, bei der örtlichen Altortsanierung viele Problembauten wie die Gasthäuser Weißes Lamm und Spundloch anzugehen.

    Beteiligt an der Blauen Traube

    Größere von ihm verwirklichte Wohnbauten waren im Ort besonders die Mietwohnanlage der Frauenlandgenossenschaft mit 90 Wohneinheiten, drei Reihenhaussiedlungen und eine Eigentumswohnanlage mit 75 Wohneinheiten im Speckert IV. Stolz war Weckesser auch, 1989/90 beim Bau der international prämierten Musterhaussiedlung Blaue Traube des dänischen Büros Vandkunsten in der Gartensiedlung als ortsansässiger Architekt und Bauleiter beteiligt gewesen zu sein. Mit seinem 1985 eröffneten und 2006 modernisierten 60-Betten-Hotel am Main gelang Architekt Weckesser ein ganz besonders geglückter Wurf., das er dann bis Ende 2014 auch selbst betrieb.

    Wo früher Bagger und Lkw standen, das Bauunternehmen beheimatet war, schuf Weckesser als Architekt und Bauträger in einer Person im Jahr 2003 in der Unteren Au eine barrierefreie Wohnanlage, die sich gleichermaßen durch großen Komfort und viel Licht, Luft und Sonne auszeichnet.

    Max Weckesser war Architekt und Unternehmer, ein feinsinniger Ästhet, Liebhaber von Kunst, Literatur und Musik, dem Gemeinwesen verpflichtet. Er hinterlässt eine große Lücke in Veitshöchheim.

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