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Bütthard: Einsturzgefahr: Gemeinde Bütthard will Haus abreißen lassen

Bütthard

Einsturzgefahr: Gemeinde Bütthard will Haus abreißen lassen

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    Das einsturzgefährdete Haus in der Büttharder Hauptstraße, die derzeit in diesem Bereich gesperrt ist.
    Das einsturzgefährdete Haus in der Büttharder Hauptstraße, die derzeit in diesem Bereich gesperrt ist. Foto: Marius Flegler

    Edwin Gramlich ist nicht sonderlich überrascht. Der Bürgermeister von Bütthard ahnt schon lange, dass es um die Standfestigkeit eines alten Hauses in der Hauptstraße des Dorfes nicht sonderlich gut bestellt ist. Jetzt hat Gramlich es schwarz auf weiß: Laut Einschätzung eines Fachbüros ist das Gebäude einsturzgefährdet. Deshalb musste die Hauptstraße im Bereich des Hauses gesperrt werden, der Bus muss eine Umleitung nehmen.

    Dass daraus ein Dauerzustand werden könnte, hält der Bürgermeister für unwahrscheinlich. "Theoretisch könnten wir es nächste Woche abreißen lassen", sagt er. Bei dem Haus handelt es sich  nicht um irgendein Gebäude, sondern, wie Gramlich betont, um das älteste Haus in Bütthard. Vermutlich im Jahr 1618, also zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges, wurde es als Wohnstallhaus errichtet. Bewohnt ist es schon seit vielen Jahren nicht mehr; vor längerer Zeit kaufte es ein Privatmann. Dieser habe vorgehabt, es abzureißen, so Gramlich. 

    "Bütthard trägt's mit Fassung."

    Edwin Gramlich, Bürgermeister

    Die Denkmalpflege habe diesen Plänen aber nie zustimmen wollen. Immer wieder habe auch die Gemeinde, die das Haus nun kaufen wird, auf eine Abbruchgenehmigung gedrängt - ohne Erfolg. Bei einem Ortstermin vor wenigen Wochen habe sich auch die Denkmalpflege davon überzeugen lassen, dass hier "nichts mehr zu retten" sei, wie Gramlich sagt.

    Die Rückseite des Anwesens.
    Die Rückseite des Anwesens. Foto: Marius Flegler

    Aufgrund der Überlegungen des Marktes Bütthard zur Weiterentwicklung der Ortsmitte sei eine aktuelle denkmalschutzfachliche Beurteilung des Gebäudes erforderlich geworden, bestätigt auf Anfrage das Landratsamt in Würzburg. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege habe unter anderem eine Prüfung der Standsicherheit des Gebäudes gefordert. Im Rahmen dieser Untersuchung sei vom beauftragten Fachbüro eine akute und umfassende Einsturzgefahr festgestellt worden.

    Hohe orts- und baugeschichtliche Bedeutung

    Aufgrund der weit fortgeschrittenen Schädigung des Gebäudes habe die Untere Denkmalschutzbehörde zwischenzeitlich in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege dem Antrag des Eigentümers auf Erteilung der denkmalschutzrechtlichen Erlaubnis zum Abbruch entsprochen, heißt es weiter. 

    Dass vorübergehend die Hauptstraße rund um das Gebäude auf Anordnung des Landratsamts zum Schutz der Öffentlichkeit gesperrt ist, empfindet der Bürgermeister nicht als übermäßig belastend für seine Gemeinde. Wer sich auskenne, könne die Stelle umfahren. "Bütthard trägt's mit Fassung", sagt Gramlich. Sobald die Gemeinde das Eigentum an dem Gebäude erworben hat, was in Kürze der Fall sein soll, will der Bürgermeister den Abriss in die Wege leiten.

    Was danach mit der Fläche geschieht, steht noch nicht fest. "Dafür gibt es zehntausend Ideen", sagt Gramlich. Man müsse prüfen, was vernünftig und machbar sei. Unter anderem könne dann auch der Frage nachgegangen werden, ob der historische Giebel nicht zumindest in Teilen erhalten werden könne. Der Renaissancebau aus dem 17. Jahrhundert sei ehemals hochwertig ausgestattet gewesen und von hoher orts- und baugeschichtlicher Bedeutung, teilt das Landratsamt mit. Gramlich jedenfalls freut sich, dass nun wieder Bewegung in die Sache gekommen ist.

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