Architekt Martin Dold hatte nach Meinung des Preisgerichts den ansprechendsten Entwurf für den Bau der neuen Aussegnungshalle am Friedhof in Kist geliefert. Auf Empfehlung der Preisrichter hatte der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen diesen Entwurf weiterzuverfolgen und das Büro Dold und Versbach mit dem Bau zu beauftragen. Nun wurde der Entwurf auch der Öffentlichkeit in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung bekannt gemacht.
Wie berichtet soll eine neue Aussegnungshalle entstehen, da die bisherige modernen Ansprüchen nicht mehr entspricht und auch nicht frostsicher ist, was die Wasserversorgung angeht. Dold erläuterte den Gemeinderäten und den wieder zahlreich vertretenen Bürgern den Entwurf. Man habe das Gelände mit in die Planung einfließen lassen und deshalb sei eine kleine Stufe am Vorplatz notwendig. Wer vor dem Gebäude steht, wird die Symmetrie erkennen und die leicht gekrümmte Form mit zurückgesetzten Nebengebäuden für Pfarrer und Leichenbestatter. Ebenfalls geplant ist eine Toilette und die Option eines Kühlraums.
Weitere Feinplanung
Ob man gleich die Umgestaltung des Vorplatzes in Richtung Kreuz mit in Angriff nimmt oder erst später verwirklicht, werde man bei der weiteren Feinplanung sehen, so Bürgermeister Volker Faulhaber (SPD). Aus den Reihen der Ratsmitglieder kam der Vorschlag, die Toilette besser an die Halle anzuschließen, da vor allem gehbehinderte Menschen bei der aktuellen Planung einen weiten Umweg in Kauf nehmen müssen. Auch der rückwärtige Zugang zum Gebäude mit dem Wasserspiel wird weiter beobachtet, ebenso wie die Beschattung der Aussegnungshalle, da doch sehr viele Glaselemente verbaut werden.
Vorgehen bei der Stadtsanierung
Sylvia Haines vom Büro Haines-Leger stellte dem Gemeinderat das weitere Vorgehen bei der Stadtsanierung vor. Für die Gemeinde Kist wurde ein Integriertes Nachhaltiges Städtebauliches Entwicklungskonzept für den Altort erarbeitet. Neben den Stärken und Schwächen der Gemeinde wurden die Ziele für die zukünftige Entwicklung formuliert und Konzepte erarbeitet.
Die Sanierung des Ortskerns bildet ein zentrales Handlungsfeld. Zur Vorbereitung der Sanierung sollen nun, aufbauend auf den Ergebnissen der vorbereitenden Untersuchungen, ein Sanierungsgebiet abgegrenzt und die Notwendigkeit sowie die Ziele der Sanierung bestimmt werden. Die Sicherung, Sanierung und Weiterentwicklung des charakteristischen Ortsbilds im Zusammenspiel von Haus und Hof ist ein wesentliches Sanierungsziel für den Altort. Hierbei sollen Investitionen privater Eigentümer in eine ortstypische Gestaltung gefördert und im Rahmen eines kommunalen Förderprogramms unterstützt werden. Als Grundlage für das Förderprogramm sind entsprechende Gestaltungsleitlinien und –empfehlungen zu erarbeiten, die Orientierungshilfe und Beurteilungsgrundlage für Einzelmaßnahmen im Bereich der Gebäude und der Freiflächen darstellen, so die Fachfrau. In einem weiteren Workshop und in Beratungen des Gemeinderates soll dann ein Gestaltungshandbuch entstehen, das als Hilfe bei Investitionsunterstützungen herangezogen wird.
Ideen zusammen mit den Bürgern planen
Weiterhin stellte Haines das offene Verfahren für den Umbau des alten Feuerwehrhauses in eine multifunktionale Kultureinrichtung vor. Anders als bei den Entwürfen für die Aussegnungshalle werden die drei ausgewählten Architekturbüros zusammen mit den Bürgern und direkt vor Ort ihre Ideen planen. Ihr Büro hatte den Zuschlag für die Vorbereitungen des Architektenwettbewerbs erhalten.
Einstimmig angenommen wurde ein Antrag der CSU-Fraktion, die eine Aufforderung an den Straßenlastträger der L578 mitten durch den Ort beinhaltet, die optische Wirkung zu verändern und so den Verkehr zu verlangsamen. Es wurde vorgeschlagen, als Sofortmaßnahme mehrere Büsche zu pflanzen, um den begleitenden Straßenraum einzuengen.
Bürgermeister Faulhaber berichtete von mehreren Fördereingängen der Regierung von Unterfranken für den Ausbau der Altertheimer und der Ringstraße, sowie für den Ausbau der Kindertagesstätte von insgesamt rund 747 000 Euro.