Ein Frankfurter, der seit über 40 Jahren mit der Gollachgemeinde Bieberehren verbunden ist, lässt den denkmalgeschützten Bildstock neben der Sitzgruppe an der Abzweigung in Richtung Buch wieder in neuem Glanz erstrahlen. Der Bildstock aus dem Jahre 1595 – Bildstöcke aus dem 16. Jahrhundert sind in Franken sehr selten – war nicht mehr im besten Zustand. Dies bemerkte der Frankfurter Rentner Klaus Berge, der in Bieberehren seit Jahren einen Zweiwohnsitz hat und sich bereits früher großzügig gegenüber örtlichen Einrichtungen zeigte. Er sagte seine Unterstützung für die Restaurierung zu.
Der Bildstock zeigt im Oberteil aus gelb-grünem Sandstein die Darstellung einer Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. Unter dem Kreuz kniet eine Figur mit einem Spruchband, auf dem der Name Johanes Schrauf zu lesen ist. Das Wappen des Fürstbischofs Julius Echter (1545-1617) ist ebenfalls zu erkennen, darunter das Dorfwappen von Bieberehren und das des Würzburger Domkapitels. Sockel und Säule sind aus grobporigem Muschelkalk gearbeitet.
In den letzten Wochen wurde der Bildstock vom aus Buch stammenden und in Nürnberg lebende Steinmetz und Künstler Winfried Baumann umfangreich restauriert. Zu den Schäden gehörten starke Rissbildungen, die zu Abplatzungen und Fehlstellen führten. Zahlreiche Ecken waren an den Profilen abgebrochen und mussten ergänzt werden. An den seitlichen Wappen waren größere Stellen abgebrochen.
Der zentralen Christusfigur fehlte der Kopf. Dieser wurde aufmodelliert und mit Sandsteinersatzmasse ergänzt, nachdem der ganze Bildstock im Dampfstrahlverfahren und mit leichtem Druck gereinigt worden war. Die Risse wurden mit Harzinjektionen verschlossen und gesichert. Trotz zahlreicher Ergänzungen konnte durch punktuelle Farbretuschen das natürliche Erscheinungsbildes des Sandsteines erhalten werden.
Wanderer kommen auf dem Kulturweg, Fahrradfahrer auf dem Radweg "Liebliches Taubertal" direkt an dem Bildstock vorbei. Die Restaurierung des Flurdenkmals freut Bieberehrens Bürgermeister Engelbert Zobel, gehören solche Aufgaben doch nicht zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde. Sein Dank galt dem großzügigen Unterstützer Klaus Berge und dem Wanderer Anton Peppel, der seit Jahren mit dem Frankfurter in regem Kontakt steht. Zobel hofft, dass ihrem Beispiel weitere Mitbürger aus Bieberehren folgen und mit Spenden solche kulturellen Aufgaben unterstützen, stehen doch einige auf der Prioritätenliste ganz oben.