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Eibelstadt: Denkmal Dicker Turm dick eingedeckt

Eibelstadt

Denkmal Dicker Turm dick eingedeckt

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    Bauabnahme auf dem neu eingedeckten Federolfsturm mit Klaus Cleve, Projektleiter Gebrüder Schneller, Bürgermeister Markus Schenk, Felix Birk und Gabriele Lieb.
    Bauabnahme auf dem neu eingedeckten Federolfsturm mit Klaus Cleve, Projektleiter Gebrüder Schneller, Bürgermeister Markus Schenk, Felix Birk und Gabriele Lieb. Foto: Gabriele Lieb

    Frisch eingedeckt ist die Welsche Haube des Eibelstadter Federolfsturms. Er wird seit mehr als 40 Jahren von der Familie Zoepffel-Lieb gepflegt.

    Dicker Turm wird das Liebhaberobjekt auch genannt. Er ist einer von fünf vollrunden Türmen in der Stadtmauer aus deren Entstehungszeit. Charakteristikum des Denkmals von 1562 ist die Welsche Haube, wie sie in der Renaissance eine Neuerung darstellte. Die originale, ab Traufe sechs Meter hohe Dachkonstruktion ist nach wie vor intakt. Lediglich die Eindeckung mit Nonnenziegeln hatte zuletzt aufgrund des Alters und diverser Sturmschäden mit einem Netz gesichert werden müssen.

    Eine Neueindeckung war unumgänglich, der Austausch einzelner Ziegel nicht mehr sinnvoll, berichtet Gabriele Lieb. Ob die Ziegel schon einmal ausgetauscht waren und wann, ist unbekannt. Lieb: „Das wissen wir nicht und werden wir nie rauskriegen.“ Mutter Lieselotte Zoeppffel-Lieb hatte umfangreich recherchiert, aber nichts finden können.

    Welsche Hauben sind selten geworden

    Um den baulichen Charakter der selten gewordenen Welschen Hauben zu erhalten, stand die Neueindeckung nach historischem Muster außer Zweifel, allerdings jetzt mit Mönch- und Nonne-Ziegeln, weil die Wasserableitung nur mit Nonnen-Ziegeln nicht so ideal funktioniert. Einen Dachdecker zu finden, der sich an so eine geschweifte Zwiebel wagt, sei gar nicht so einfach. Fündig wurden sie bei Bedachungen Gebrüder Schneller mit Dachdeckermeister Tino Müller, der in seiner Ausbildung einen Turm in Sulzfeld mit der Mönch- und Nonne-Technik eingedeckt hatte.

    Dachdeckermeister Tino Müller justiert die Turmspitze auf dem Federolfsturm.
    Dachdeckermeister Tino Müller justiert die Turmspitze auf dem Federolfsturm. Foto: Gabriele Lieb

    Auf 70 000 Euro war die Sanierung veranschlagt. Hilfe kommt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die mit 20 000 Euro das großzügigste Engagement zugesagt hat. Die Stadt Eibelstadt als Eigentümerin des auf 99 Jahre gegen Instandhaltung verpachteten Turms will 6900 Euro beisteuern. Das Landesamt für Denkmalpflege, die Bayerische Landesstiftung, der Bezirk Unterfranken und die Untere Denkmalschutzbehörde haben ebenfalls Unterstützung zugesagt.

    Turm ist nicht permanent bewohnt

    Genutzt wird der 14 Meter hohe Turm, der nicht permanent bewohnt ist, für eine Vielzahl von Veranstaltungen, Treffen und Feiern im großen Bekanntenkreis von vier Generationen der Familie. 1979 war er von der Stadt Eibelstadt per Pachtvertrag in Obhut genommen worden. Wie Gabriele Lieb berichtet, ist er Ziel von Wanderungen und Gästeunterkunft, war schon Kulisse für kulturelle Veranstaltungen und der Ort des Willkommens für die syrischen Flüchtlinge in Eibelstadt.

    Das Denkmal mit seinem 1,5 Meter dicken Bruchsteinmauerwerk sei so immer wieder erlebbar, begehbar und sogar bewohnbar. Im Untergeschoss ist das Tonnengewölbe erhalten. Der Turm ist in regelmäßigen Abständen auch öffentlich zugänglich, das nächste Mal zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 12. September.

    Die Dachsanierung feiern im Mauer-Gärtchen (v.li.) Projektleiter Klaus Cleve, Lieselotte Zoeppfel-Lieb, Bürgermeister Markus Schenk, Gabriele Lieb, Harald Zoepffel, Felix Birk mit Ludwig Birk.
    Die Dachsanierung feiern im Mauer-Gärtchen (v.li.) Projektleiter Klaus Cleve, Lieselotte Zoeppfel-Lieb, Bürgermeister Markus Schenk, Gabriele Lieb, Harald Zoepffel, Felix Birk mit Ludwig Birk. Foto: Gabriele Lieb
    Die Welsche Haube des Federolfsturms in Eibelstadt war vor der Sanierung mit Nonnen-Ziegeln gedeckt.
    Die Welsche Haube des Federolfsturms in Eibelstadt war vor der Sanierung mit Nonnen-Ziegeln gedeckt. Foto: Gabriele Lieb
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