"Was nutzt uns ein großes Baugebiet und immer neu versiegelte Flächen, wenn unser Ortskern ausstirbt? In Nordheim gibt es noch knapp 40 freie Bauplätze und viele leer stehende alte Häuser. Wir müssen die Weichen für die Zukunft jetzt stellen, damit Nordheim attraktiv bleibt", mahnte Bürgermeisterin Sibylle Säger in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend im Rathaus.
Um bei diesem Thema Unterstützung zu bekommen, stimmte der Gemeinderat für die Ausschreibung der Stelle eines "Leerstandmanagers". Die Stelle soll neun Wochenstunden umfassen und ist auf fünf Jahre befristet. Zudem wird diese in Kooperation mit den Gemeinden Volkach und Sommerach geschaffen. Ziel des Leerstandsmanagements soll es sein, den Flächenverbrauch zu reduzieren, Leerstände zu beseitigen und die Bebauung von sogenannten "Enkelgrundstücken" voranzutreiben. Zudem soll der Manager auch in beratender Funktion – beispielsweise bei der Beantragung von Fördergeldern – tätig werden.
Keine Lösung für Tempo 30
Außerdem beschäftigte sich der Gemeinderat wiederholt mit der Umsetzung von Tempo 30 in Nordheim. Seitens der Kreisbehörde wurde vorgeschlagen, an den Ortseingängen Hinweisschilder mit einem allgemeinen Hinweis anzubringen. Dies dürfe jedoch kein Schild der Straßenverkehrsordnung sein. Das Schild hat somit keine Rechtsverbindlichkeit.
In einer regen Diskussion wurde deutlich, dass diese Lösung nicht befriedigend ist. Patrick Braun stellte klar, dass Schilder nur am Ortseingang zu wenig seien, man benötige eine Wiederholung für die Autofahrer. Falk Borchert fragte ganz direkt in die Runde, wie viele Autofahrer wirklich freiwillig 30 fahren würde und bezweifelte, dass die Schilder daran etwas ändern würden. Am Ende vertagte der Gemeinderat die Entscheidung und einigte sich darauf, im Bereich der Langgasse nochmals Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen.
Alter Kindergarten wird vermietet
Des Weiteren teilte die Bürgermeisterin mit, dass ab September 2023 der alte Kindergarten als Kindergarten-Außenstelle an die Stadt Volkach vermietet wird. Für zunächst zwei Jahren wird dort eine Krippengruppe untergebracht. Es wurde nochmals die Idee einer Mitfahrer-Bank besprochen. Der Gemeinderat sieht darin keine Konkurrenz zum Bürgerbus und wird die Idee weiter verfolgen.
Außerdem eröffnete die Bürgermeisterin den Räten, dass die Einweihung der neuen Kindertagesstätte nicht wie geplant Ende Juni stattfinden wird. Hintergrund dafür ist, dass die Außenanlagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht betreten werden können. Zudem sind einige unvorhergesehene Reparaturen im Gebäude aufgetreten.