Eine Erkenntnis ist, dass der Einzugsbereich des Brunnens für die Eigenversorgung nicht mit dem alten Wasserschutzgebiet übereinstimmt. Folglich muss neues Schutzgebiet ausgewiesen werden. Bei den Arbeiten dafür werde das Amt für Landwirtschafts Kitzingen Eibelstadt unterstützen. Schließlich muss mit den Grundstücksbesitzern gesprochen werden.
Grundsätzlich, so Koch, stelle das Gutachten fest, dass die Qualität des Trinkwassers gesichert werden muss. Vor allem der Nitratwert muss langfristig gesenkt werden. Um für die Stadt eine gleiche Wasserqualität zu erreichen, soll künftig das Wasser in einem Hochbehälter mit Fernwasser gemischt werden. Der alte Behälter genüge diesen Anforderungen nicht. Wenn dies gelinge, dann könne die Stadt noch Jahrzehnte Wasser aus dem eigenen Brunnen schöpfen, sagte der Bürgermeister.
Im Augenblick werden die Neubaugebiete der Stadt mit Fernwasser, der Altort mit dem Eigenwasser versorgt. Der Hochbehälter würde einheitliche Druckverhältnisse schaffen und die Versorgung des Hotelprojektes am nördlichen Stadtrand sicherstellen. Die Kosten für diese Art der Trinkwassersicherung gab Koch mit einer Million Euro an.
Was Unmut im Rat erregte, war, dass jetzt zum Jahresende dieses Thema forciert werde. Dietmar Möckel wollte mehr Informationen haben, um keine Fehlinvestition zu tätigen. Was geschieht, wenn das Sanierungskonzept nicht funktioniert und der Nitratwert nicht sinkt, wollte er wissen. Muss dann völlig auf Fernwasser umgestellt werden?
Bürgermeister Koch erklärte dazu, dass im Januar 2003 eine neue Trinkwasserverordnung in Kraft trete. Das Wasserwirtschaftsamt habe der Stadt signalisiert, die Entnahme aus dem eigenen Brunnen um drei Jahre zu verlängern, wenn das oben geschilderte Sanierungskonzept in die Wege geleitet werde.
Die Entscheidung müsse aber noch im Dezember fallen. Von dieser Informationen waren offensichtlich manche Räte überrascht und fühlten sich unter Druck gesetzt.
Walter Schenk meinte, dass dem Rat schon daran gelegen sein sollte, das Wasser aus eigener Quelle zu erhalten, um sich nicht dem Preisdiktat der Wasserversorger auszusetzen. Und Brigitte Andraschko-Brigelus erinnerte daran, dass der komplette Anschuss ans Fernwasser nicht zu umgehen sei, wenn gar nichts geschieht.
Schließlich einigte sich der Stadtrat einstimmig darauf, mit einem neuen Hochbehälter die Voraussetzung zu schaffen, Eigen- und Fernwasser für das gesamte Leitungsnetz der Stadt zu mischen. Das Ingenieurbüro Horn wird beauftragt, die Planunterlagen zu erstellen.