Würzburg (wolf) Joseph Raphael Tatz habe "so gar wenige Vortheil in der arbeit", klagte Balthasar Neumann 1735 über seinen Stellvertreter in der Hofbaukommission. Er müsse "dahero alles mehrentheils selbsten thun undt ihme mehrer in der arbeit nachsehen alß einen meiner geringern leithen". Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn war genervt - von beiden. Er wolle "von dem vielfalltigen Hin und her klagen gern enthoben bleiben mögten", beschied er.
Tatz, einst Günstling des Fürstbischofs, verlor an Einfluss, stänkerte unverdrossen aber erfolglos weiter. 1739 klagte Neumann, "so bald ich nur etliche täg ausser der statt bin, so muß der unruhige lieutnant Tatz allzeit ungelegenheit machen". 1742 brachte sein Widersacher eine Schmähschrift auf ihn in Umlauf. Einem Zeitgenossen zufolge war sie "sehr Einföltig gemacht", aber "die pure warheit"; jedermann habe den Tatz bedauert. Neumann ist ein garstiger Streithansel gewesen - aber der bessere Architekt.
1745 verschwand Tatz spurlos. Als eine Fußnote, die seinen Chef illustriert, taucht er jetzt wieder aus der langen Geschichte Würzburgs auf.