„Das ist schon nicht schlecht, wenn man solche Vorfahren hat.“ Annika Hack aus Gössenheim ist eine Nachfahrin des ehemaligen Universitätsprofessors Dr. Burkard Seuffert. Dieser rief bei seinem Tod im Jahr 1972 die Lothar-Seuffert-Stiftung ins Leben.
Diese Stiftung, benannt nach Seufferts gefallenem Bruder, fördert Studenten der Uni Würzburg. Bevorzugt werden Studierende, die „Nachfahren der Vorfahren des Stifters“ sind. Und genau das trifft auf die 20-Jährige aus dem Main-Spessart-Kreis zu. „Es war unser Opa, der uns, schon als Annika noch im Kindergarten war, immer darauf hingewiesen hat, dass die Stiftung existiert“, berichten die Eltern, Ute und Ehrenfried Hack, bei der kleinen Feierstunde zur offiziellen Übergabe des Stipendiums. Und so kam es, dass sich die Familie um die Unterstützung bewarb.
250 Euro monatlich, im Jahr also 3000 Euro, schüttet die Stiftung an die Stipendiatin aus. Und zwar für die Dauer der gesamten Regelstudienzeit. Für Annika Hack, die sich für Germanistik und Geographie für das Lehramt am Gymnasium entschieden hat, also fünf Jahre lang.
Insgesamt fünf solcher Nachfahren hat die Stiftung bisher gefördert, berichtet Stiftungsvorstand Rainer Freiherr von Andrian-Werburg bei der Übergabe. 13 Mal kamen Studenten, die keine Verwandtschaft mit dem Stifter aufweisen, in den Genuss des Stipendiums.
Diese Stipendiaten müssen außer der Bedingung in Würzburg zu studieren noch weitere Vorgaben erfüllen: Sie müssen katholisch sein, aus Franken, der Steiermark oder Schlesien stammen, bäuerliche Herkunft nachweisen und sich zum Deutschtum bekennen. Wobei die Stiftungsverantwortlichen Letzteres heutzutage als ein Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland in einem geeinigten Europa verstehen.
Unipräsident Prof. Dr. Axel Haase würdigte in seiner Laudatio die Studentin, die das Abitur am Mädchenbildungswerk in Gemünden ablegte und in ihrer Freizeit gerne reitet, schwimmt und liest. „Ich freue mich, dass es eine Stiftung gibt, die ganz besonders junge Menschen unterstützt, die sich für ein Studium in Würzburg entscheiden.“